Die Warnsignale erkennen

Wie Eventler dem Burnout vorbeugen

Wer ständig müde und unmotiviert bei der Arbeit erscheint, nähert sich vielleicht einem Burnout. Wir geben Tipps, wie Eventmanager:innen und –planer:innen die Symptome erkennen und Ursachen in Zukunft vermeiden.

Abgebranntes Streichholz
Um dem Burnout vorzubeugen, muss man die Symptome frühzeitig erkennen. (Bild: Marcel Hol / Freeimages.com)

Burnout tritt häufig in kreativen Berufen auf, Eventplanung eingeschlossen. Kein Wunder, da der Job des/der Eventplaner:in bereits öfter unter die stressreichsten Berufe des Planeten gewählt wurde, wie man hier nachlesen kann.

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Als Eventplaner:in muss man sich regelmäßig einer Reihe stressreicher Situationen aussetzen: Finanzielle Entscheidungen und ihre Auswirkungen, Überstunden, schwierige Kommunikationspartner:innen, noch mehr Entscheidungen und extreme Multitasking-Herausforderungen.

Es ist wichtig, zwischen Stress und Burnout zu unterscheiden. Es ist natürlich, sich hin und wieder gestresst zu fühlen, besonders in der Eventbranche. Es ist jedoch der lange und stetige Stress, der irgendwann zum Burnout führt. Wir erklären, wie man Burnout erkennt, es vermeidet und sich selbst aus der Gefahrenzone manövriert.

Die Warnsignale kennen

Der erste Schritt, um Burnout aus dem Weg zu gehen, ist die Symptome zu erkennen. Anzeichen für Burnout können abhängig von der Person variieren. Manche fühlen sich ausgelaugt und antriebslos. Andere bemerken vielleicht, dass ihre sonst gewohnt gute Laune, stetig einer schlechteren Stimmung weicht. Hat die Arbeit darunter gelitten? Verschlechtert sich die Qualität der Arbeit? Das alles können Anzeichen für ein drohendes Burnout sein, von dem man sich so schnell es geht wieder entfernen sollte.

Caution
Auch wer seine Arbeit liebt, sollte Vorsicht walten lassen und sich genügend Freiraum für eigene Aktivitäten lassen. (Bild: David Ritter / Freeimages.com)

Liebe, was du tust

Um eine Sache zu Beginn klar zu stellen, man muss lieben, was man tut. Wenn nicht, wird der Job bald zu einer lästigen Pflicht werden, die nur notgedrungen erfüllt wird und deshalb nicht nur an der eigenen Person nagt, sondern auch an der Qualität der Arbeit. Wer sich in einem Job wiederfindet, in dem er oder sie sich nicht wohl fühlt, sollte schleunigst versuchen, einen neuen Weg einzuschlagen.

Aufgaben übertragen bzw. mit anderen teilen

Manchmal kommt es einem vor, als würde es länger dauern, Aufgaben auf Mitarbeitende und Kolleg:innen aufzuteilen, als sie einfach selbst zu erledigen. Man sollte sich selbst jedoch hin und wieder eine mentale Pause gönnen, indem man Arbeit an andere überträgt und Entscheidungen den Kolleg:innen überlässt. Das beginnt bei der (zugegeben eher privaten) Frage, welches Essen am Abend gekocht wird bis hin zu der Übertragung eines Projektes an eine:n fähige:n Kolleg:in. Eine solche Pause kann bereits viel Ruhe in den Alltag bringen.

Denn die Wahrheit ist, dass man manchmal nicht alles auf einmal machen kann. Selbst wenn man es könnte, ist es doch viel stressärmer, wenn man lernt, seine Arbeit mit anderen zu teilen. Dadurch lernen auch die Teammitglieder immer wieder etwas Neues, sind involvierter in Projekten und gewinnen Selbstvertrauen.

Wissen, wann man aufhören muss

Auch wenn man liebt, was man tut, braucht jeder manchmal eine Pause. In unserer stets vernetzten Welt mit Smartphones und ununterbrochenem Zugang zu Emails, ist es schwierig geworden, vollständig von der Arbeit abzuschalten. Das „kurze Email-Checken“ kann so aus Versehen schon mal eine Stunde in Anspruch nehmen und die vormals freie Zeit ist dahin.

Uhr in Nahaufnahme
Es gibt eine Zeit für die Arbeit und eine für die Freizeit: Auch wenn diese klare Trennung nicht immer möglich ist, sollte man darauf achten, außergewöhnliche Arbeitszeiten nicht zur Gewohnheit werden zu lassen. (Bild: Miguel Prado / Freeimages.com)

Darum ist es wichtig, Grenzen für die Zeit mit dem/der Chef:in, Kund:innen und Kolleg:innen zu setzen. In der Eventbranche ist es häufig unumgänglich, diese Limits zu erweitern, aber man sollte die Grenzen nicht leichtfertig aus dem Weg räumen und wählerisch mit den Anlässen sein. Wenn ein:e Kund:in oder der/die Vorgesetzte diese Grenzen kontinuierlich gefährdet und man selbst es zulässt, vermittelt man den Eindruck, in diesen Zeiten tatsächlich verfügbar zu sein und wird häufiger Anfragen außerhalb der Arbeitszeiten erhalten.

Nein sagen lernen

Lernen, nein zu sagen, kommt dem Grenzen setzen sehr nahe. Als Eventmanager:in ist das jedoch besonders schwierig, da ein Teil des Jobs es ständig verlangt, den Wünschen von Kund:innen und Vorgesetzten entgegenzukommen und „ja“ zu sagen. Es ist auch dann schwierig, wenn man zu Dingen nein sagen muss, die man eigentlich unglaublich gerne machen würde.

Ein Trick, um leichter nein sagen zu können, ist, sich zu überlegen, was man tatsächlich auf der To-Do-Liste hat. Wird das gegenwärtige Projekt darunter leiden, wenn ich diese Aufgabe ablehne? Wird man das Projekt überhaupt noch fertig stellen können, wenn man die neue Aufgabe annimmt? Wenn nicht, sollte man die Aufgabe jemand anderem überlassen. Ansonsten läuft man Gefahr, nicht nur sich selbst, sondern auch den Auftraggeber zu enttäuschen.

Indem man „Nein“ zu der einen Aufgabe sagt, sagt man gleichzeitig „Ja“ zu den Aufgaben, die man bereits angenommen hat und kann sich besser auf diese konzentrieren.

Andere Interessen pflegen

Es ist leicht, sich in der Arbeit zu verlieren und andere Interessen zu vernachlässigen. Genau das sind jedoch die Dinge im Leben, die uns zu dem machen, was wir sind. Es ist wichtig, diese Aspekte des eigenen Lebens zu behalten. Es mag helfen, sich im Alltag einfach einmal etwas Zeit zu gönnen und darüber nachzudenken, wo die eigenen Interessen liegen und wann man sich ihnen das letzte Mal ausgiebig gewidmet hat.

Darüber hinaus helfen die eigenen Interessen dabei, eine Pause von der Arbeit zu bekommen. Die Aktivitäten können nicht nur den Stress aus dem Alltag nehmen, sondern zudem die eigenen Fähigkeiten verfeinern.

Trainieren & gesund essen

Salat
Trainieren, Kopf abschalten und gesund essen: Alles Möglichkeiten ein Burnout abzuwenden. (Bild: Gabriel Bulla / Freeimages.com)

Auch wenn sich Training nur nach einem weiteren Punkt auf der Checkliste anhört, ist es einer der wichtigsten Aspekte. Obgleich die Arbeit wichtig ist, muss man sich dennoch fit und gesund halten, um den Job überhaupt erfüllen zu können. Sich Zeit zu nehmen, um auf sich selbst Acht zu geben, ist einer der besten Wege, um dem Burnout aus dem Weg zu gehen.

Schlaf

Neben dem elementaren Training ist auch Schlaf ein wichtiger Faktor, um die eigene Konstitution aufrecht zu erhalten. Gute Schlafgewohnheiten erlauben es dem Körper auszuruhen und sich zu erholen, um den nächsten Tag wieder mit voller Energie starten zu können. Der durchschnittliche Erwachsene benötigt zwischen sechs und zehn Stunden Schlaf pro Nacht. Wie viel der Körper genau braucht, ist individuell unterschiedlich. Der Schlaf sollte jedoch nicht unterbrochen werden, um wirklich erholsam zu sein. Das Smartphone kann deshalb ruhig mal in den Flugmodus geschaltet werden.

Schlafender Mann
Es gibt viele Wege, um dem Burnout vorzubeugen. Dazu gehören zweifelsohne ausreichend Schlaf, gutes Essen und de Fähigkeit, zwischendurch abzuschalten. (Bild: Maja Lampe / Freeimages.com)

Es gibt verschiedene Belege dafür, dass Schlaf dem Burnout vorbeugen kann. Denn Burnout kann in manchen Fällen auch später am Tag auftreten. In dem Fall ist Power Napping ein guter Weg, um sich in kurzer Zeit wieder frisch und erholt zu fühlen. Länger als eine halbe Stunde sollte der Power Nap jedoch nicht einnehmen, ansonsten läuft man Gefahr, beim Aufwachen nicht mehr zu wissen, in welcher Zeitzone man sich befindet…

Fazit

Während man sich den Herausforderungen eines Jobs in der Eventbranche stellt, sollte man gleichzeitig nicht vergessen, sich Pausen zu gönnen, indem man einige Aufgaben an Kolleg:innen und Mitarbeitende abgibt oder durch berufsunabhängige Interessen den Kopf frei bekommt.

Gleichfalls ist es wichtig sich gesund zu ernähren und den Körper zu trainieren, um frühzeitiger Erschöpfung, unzureichender Arbeit und zunehmender Negativität vorzubeugen.  Viele dieser Hinweise sind für die meisten Menschen selbstverständlich, andere erkennen sie jedoch eher bei anderen, als bei sich selbst. Darum sollte sich jeder von Zeit zu Zeit auch um sich selbst kümmern, um frisch und motiviert zu bleiben.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Wichtiges Thema – aus eigener Burnout Erfahrung hier reflektiert (samt Tipps wie man sich wappnen kann): ablaufregisseur.de/burnout-arbeiten-ohne-auszubrennen/

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