Nachhaltigkeit

Wertewandel im Catering: Kunden wollen mehr Transparenz

Catering hat heutzutage mehr Aufgaben als nur gut zu schmecken und hübsch auszusehen. Immer mehr Menschen wollen vom Caterer wissen, woher die Zutaten stammen und wie sie zubereitet wurden. 

Catering von Catalogna Cologne Catering
Beim Catering achten Kunden neben Aussehen und Geschmack immer mehr auf die Herkunft der Zutaten. (Bild: Sylvia Koch )

Jörg Reuter von der grüneköpfe Strategieberatung stellte auf dem FAMAB Sustainability Summit 2017 den Wertewandel vor, der sich im Bereich Food und Beverages breit macht:

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Die Bedeutung von (immateriellen) Werten als Bestandteil des guten Lebens nimmt deutlich zu. Dieser Wertewandelzeigt sich besonders stark bei Lebensmitteln. Innerhalb der Kundenbedürfnisse eröffnet sich ein Spannungsfeld zwischen der romantischen Sehnsucht nach dem Einfachen, Intuitiven und Unbeschwerten und gleichzeitig eine zunehmende Moralisierung des Essens, die zu Frontenbildungen führt. Die neuen Konsumentenwünsche stellen das heutige Angebot von Food-Anbietern in einer nie dagewesenen Art und Weise in Frage. Gleichzeitig führen Konsumentenwünsche und Konsumentenwerte unmittelbarzu neuen Businessfeldern innerhalb der neuen Sehnsuchtsräume. Die Zukunft gehört guten Lebensmitteln. Zeit, dass sich Caterer auf die neuen Bedürfnisse einstellen.

Ein Catering hat heute eine größere Aufgabe, als Menschen einer Veranstaltung mit Essen zu versorgen. Wenn Essen immer mehr an gesellschaftlicher Bedeutung gewinnt, dann bedeutet das auch, den Wandel des Caterings hin zum Unternehmensstatement. Der Wertewandel bringt nicht nur ein rasant steigendes Bedürfnis nach Selbstoptimierung, in dem Ernährung eine zentrale Rolle spielt, sondern fordert auch eine neue Inszenierung von „schön“ rund um Lebensmittel. Neue stylische Restaurantkonzepte rund um „Clean Eating“, „Vollwert 2.0“ und „Vegan“ zeigen, welche Felder ein zeitgeistiges Catering besetzen kann. Wenn Ästhetik die gesamte Palette von Eigenschaften ist, die darüber entscheidet, wie wir ein Produkt bewerten, dann ist Ethik mehr und mehr ein fester Bestandteil von Ästhetik. Umgekehrt braucht auch das Moralische das Schöne und Sinnliche.

Für das Catering bedeutet dies, weg von der reinen alibihaften Auslegung auf einzelne Nachhaltigkeitsaspekte, die vom Gast kaum wahrgenommen und schon gar nicht honoriert werden, hin zu einem sinnlichen Storytelling zu den Produkten und deren Rohstoffen. Es geht mehr und mehr um emotionale Produkt-Produzenten-Geschichten. Nachhaltigkeit wird hier ganz automatisch zum wichtigen Aspekt.

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