Workshop Methode
Großgruppenmoderation: Tipps zur Partizipation der Mitarbeiter
Die Großgruppenmoderation ist ein zunehmend wichtiger werdendes Instrument, um Veränderungsprozesse in einem Unternehmen gemeinsam mit den Beschäftigten herauszuarbeiten und zu etablieren. Im Grunde also Change Management, das funktioniert.

Die Großgruppenmoderation ist eine der Sozialpsychologie entlehnte Methode, um Kommunikation in größeren Personengruppen mittels Moderation derart zu steuern, dass die Gruppen aus eigenem Antrieb in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum zu umsetzbaren Ergebnissen für eine vorab definierte Aufgabenstellung gelangen. Großgruppenmoderation wird als Gegenteil eines Command-and-Control-Managements verstanden. Gerade in einer auf Partizipation ausgerichteten Unternehmenskommunikation gewinnt das Format immer mehr an Bedeutung. Mit der Maßnahme werden Veränderungsprozesse sowohl initiiert als auch inszeniert – „Coaching trifft Event“, dürfte als salopp formulierte Aussage treffend sein.
Bei der Realisierung einer Großguppenmoderation muss zuerst die Frage gestellt werden, wie ein vorgegebenes Ziel inhaltlich zu erreichen ist. Für eine nachhaltige Inszenierung benötigt es jedoch noch weitergehendes Fachwissen.
Bottom-up
Bei der Großgruppenmoderation geht es darum, dass Ziele oder neue Strategien nicht in Form einer Push-Kommunikation von der Bühne gepredigt, sondern der Weg zur Zielerreichung mit den Anwesenden gemeinsam erarbeitet wird. Auf diese Weise wird ein ganz anderer Konsens erreicht. Die „Mechaniken des klassischen Events“ können dabei hilfreich sein: Dazu zählen perfekte Organisation, ein ausgeprägter Wohlfühlfaktor sowie gemeinschaftliches Erleben.

Eine Großgruppe beginnt bei etwa 40 Personen. Aber es kommt durchaus vor, das auch 500 oder sogar 1.000 Teilnehmer betreut werden. In dem Fall werden allerdings eine ausreichende Anzahl an Moderatoren sowie geeignete Räumlichkeiten benötigt.
Die Großgruppenmoderation soll in ein Thema einleiten: Ein Moderator oder auch ein Geschäftsführer des ausrichtenden Unternehmens erläutern kurz die Zielrichtung und den geplanten Ablauf der Veranstaltung. Führungskräfte, die auf dem Podium agieren, werden manchmal von spezialisierten Agenturen passend zum Anlass gecoacht, was nicht nur Aussagen und Wortwahl, sondern auch das Verhalten auf der Bühne betrifft. Die eigentliche Arbeit findet nach der Begrüßung in kleineren Gruppen statt.
Instrumentarium
Um die Anwesenden einzubinden, werden häufig Workshop-Methodiken, so genannte „Designs“ genutzt. Ein bewährtes Mittel ist das World-Café, bei dem sich die Teilnehmer an runden Tischen einfinden. Spezielle Tischdecken sind dafür gedacht, bemalt und beschrieben zu werden. Getränke und Snacks finden wie in einem Café ebenfalls auf den Tischen Platz.

Im World-Café wird jedem Tisch eine bestimmte Fragestellung zugeordnet, die Teil des auf der Agenda stehenden Zentralthemas ist. Die Fragestellung wird von sechs bis acht gemeinsam am Tisch sitzenden Personen behandelt, wobei die verantwortungsvolle Führung einem geschulten Moderator obliegt. Nach einer vorgegebenen Zeitspanne wechseln die Protagonisten als Gruppe den Tisch und arbeiten am vorgegebenen Thema des nächsten Tischs weiter. Ideen, die von der zuvor dort agierenden Gruppe erarbeitet wurden, können begutachtet und ergänzt werden.
Die Einteilung der Gruppen im World-Café ist wohlüberlegt und wird meist von den Initiatoren der Maßnahme vorgegeben. Manchmal kommt es aber auch vor, dass Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip zusammengestellt werden, indem sie beispielsweise am Eingang zur Veranstaltung verschiedenfarbige Zettel ziehen.
Der Moderator verbleibt beim World-Café an seinem angestammten Tisch und erläutert Neuankömmlingen, was die vorhergehende Gruppe bereits erarbeitet hat. Einzelne Tischthemen werden meist von nur zwei oder drei Gruppen erörtert, so dass keine Gefahr besteht, dass irgendwann „die Luft raus ist“ und Topics bereits in sämtlichen Aspekten abgearbeitet sind.
Kommentar zu diesem Artikel
Pingbacks