Interview mit Jesko Purmann

Ambion: Von der Drei-Mann-Bude zum Global Player

Länger noch als ihre gemeinsame Firma Ambion verbindet die drei Geschäftsführer Jesko Purmann, Peter Breuer und Christian Sommer ihre Freundschaft. Vor genau 30 Jahren lernten sich die Drei während ihrer Schulzeit kennen. Gemeinsam gelang ihnen das, was heutzutage nur noch schwer möglich ist: Aus den Anfängen einer Idee schufen sie ein global tätiges Unternehmen mit mittlerweile 160 Mitarbeitern. 

Jesko Purmann
Jesko Purmann, einer der drei Geschäftsführer von Ambion, feiert gemeinsam mit Peter Breuer, Christian Sommer und 160 Mitarbeitern 25 Jahre Ambion. (Bild: Ambion )

Anlässlich des 25. Jubiläums von Ambion stand uns Jesko Purmann, Geschäftsführer von Ambion, für ein Interview zur Verfügung! 

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Denken Sie oft daran, was passiert wäre, wenn Sie damals nicht in die Abfallcontainer des Clubs geschaut und die Scheinwerfer gefunden hätten?
Sehr amüsante  Frage. Das haben uns schon sehr viele Freunde, Bekannte und Verwandte gefragt, aber wir haben uns das eher nie gefragt. Es hat ja uns gefunden – wir haben nicht nach etwas gesucht.
Im Ernst. Unser Job findet im Hier und Jetzt statt und er erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Natürlich haben wir im Rahmen unseres Jubiläums ganz an den Anfang geschaut. Und der war, aus heutiger Sicht, tatsächlich eher kurios.

Sie sind seit über 30 Jahren mit Christian Sommer und Peter Breuer befreundet. Gab es viele Herausforderungen, die diese Freundschaft innerhalb der Geschäftsleitung bestehen musste?
Ja klar. Die gab es und die wird es immer geben. Denn sowohl die privaten persönlichen Umstände, als auch die geschäftliche Situation unterliegen permanenter Veränderung, auf die wir reagieren müssen. So wie z. B. das Studium parallel zur Selbständigkeit zu beenden, eine Familie zu gründen, Kinder zu bekommen, wirtschaftlich extrem erfolgreiche Zeiten und wirtschaftlich schwierige Zeiten – all diese Situationen erfordern Abstimmungsbedarf. Natürlich sind auch wir häufig nicht einer Meinung. Aber wir finden immer einen Weg, der für alle drei tragbar ist. Denn so unterschiedlich wir drei sind, so ähnlich ist unsere Wertevorstellung. Und da steht halt erst mal Freundschaft und dann kommt Business.

Wie sehen Sie sich gegenüber anderen Unternehmen positioniert?
Grundsätzlich ziehen wir nicht permanent Vergleiche zu unseren Marktbegleitern. Wir gehen beharrlich unseren Ideen und Vorstellungen nach. Ambion ist ein sehr homogenes Konstrukt, in 25 Jahren organisch gewachsen, hat sich stetig weiter entwickelt, ohne seine Wurzeln und Werte zu verlieren. Niemand redet bei uns rein, da es bei uns keine fremden Investoren gibt. Wir drei sind als Geschäftsführer und Gesellschafter immer noch viel in die Projekte involviert, um das Ohr auf der Schiene zu haben. Auch wenn es in der Praxis immer schwieriger wird, halten wir es für wichtig, die Strategien auch aus der Nähe in der Anwendung zu erleben und zu prüfen. Das schützt uns vor Fehlentscheidungen und wir können mit Projektleitern, Technikern und Auszubildenden auf Augenhöhe reden. Auch versetzt uns das in die Lage, unsere Kunden und deren Anforderungen besser zu verstehen. Erfahrungen kann man sich nicht einreden, die muss man selber machen.

Wir verfügen über das Know-how von 160 Ambionauten. Das sind die Autodidakten unserer ersten Jahre, die vielen selbstausgebildeten Techniker, von denen heute einige hochspezialisiert sind, bis hin zu den modernen Ingenieuren mit akademischen Abschlüssen. Das und der große Materialbestand ermöglichen Ambion eine enorme Reaktions- und Aktionsgeschwindigkeit. Das macht uns zu einem verlässlichen Partner.

Welche sind die spannendsten Projekte, die Sie zur Zeit betreuen bzw. konzipieren und umsetzen?
Aktuell planen wir ein großes Corporate Event, welches unser gesamtes Leistungsspektrum fordert. Speziell in den Bereichen Kinetik, Personenflugwerk und Sonderbau liegt eine hohe Herausforderung. Anfang kommenden Jahres führt uns dann eine große Automobilveranstaltung für ca. sechs Wochen nach Südspanien. Es sind aber nicht nur große Projekte, die spannend oder einfach besonders sind: Gerade haben wir das 10-Jahres-Jubiläumskonzert des Künstlerduos Icke & Er designed und ausgestattet. Dies war uns eine Herzensangelegenheit und wir haben ein tolles Konzert in der ausverkauften Berliner Columbiahalle erleben dürfen.

Welche Veränderungen warten auf Ambion in der Zukunft? Sollen neue Bereiche bzw. Gewerke besetzt werden?
Die Branche ist seit einiger Zeit dabei, strukturierter und industrieähnlich zu werden. Es gilt, den Spagat zu schaffen, einerseits den Spirit der Rock´n´Roll-Anfänge unserer Branche zu erhalten, gleichzeitig aber alle Anforderungen hinsichtlich Arbeitsschutz, Arbeitszeit und Sicherheit zu erfüllen. Wir sehen uns als eine der führenden Firmen, die diesen Umwandlungsprozess mit gestalten. Dabei gilt es, alle Beteiligten – Kunden wie Mitarbeiter – davon zu überzeugen, diesen Weg mitzugehen. Ambion bedient als Production Company seit langem alle Gewerke. Wir sehen einerseits unsere Chancen in der Entwicklung von Lösungen, die es noch nicht gibt, wie beispielsweise unsere Raum-in-Raum Systeme; andererseits erweitert Ambion ständig das Angebot, indem wir die Gewerke mit Spezialwissen und Technik ausbauen, wie aktuell die Kinetik im Gewerk Rigging.

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