Kolumne

Die Event-Zora: Es lebe das Digital Detox

Die Event-Zora verliert im Urlaub im (plötzlichen) Hochrisikogebiet ihr Handy, wird gezwungenermaßen Anhängerin des Digital Detox – und findet Gefallen daran. Eine Maßnahme, die auch der Eventbranche guttäte?

Die Event-Zora

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[Hinweis der Redaktion: dieser Artikel ist erstmals in der EVENT PARTNER Ausgabe 4.2021 vom 17. September 2021 erschienen]

Worüber soll ich eigentlich schreiben? Wahrscheinlich ist der oder die eine oder andere hämisch, dass ich gerade ziemlich sprachlos bin. Ich hatte mir diese Auszeit nicht so vorgenommen, aber ich war im Urlaub, sogar im Hochrisikogebiet. Dann war das Smartphone plötzlich weg. Bevor Ihr Euch jetzt aufregt, wie leichtfertig ich mich verhalte, dass ich schuld bin, dass es die vierte Welle gibt und wir alle wieder nichts zu tun haben und von den Schulkids ganz zu schweigen: Als ich hinreiste war die Destination nach RKI-Einstufung noch grün. Und wie meine Haut unter der südlichen Sonne, wurden das Urlaubsland und ich hochrot. Dank Aloe Vera und Comirnaty habe ich beide Challenges in jeder Beziehung gut überstanden.

Schwerer fiel mir der Verzicht auf meine digitale externe Extremität. Ich konnte plötzlich weder tiktoken noch ständig die Inzidenzwerte am Strand und in der Heimat googeln. Das führte erst zum kalten Entzug, dann aber zur totalen Entspannung. Parallel unterstütze ich mein Digital Detox durch ganz analoge Caipis. Keine Ahnung, was besser wirkte, jedenfalls ging es mir sehr, sehr – und noch mal zum Mitschreiben: – sehr gut.

What’s up?

Habe ich was verpasst? Helft mir mal auf die Sprünge bitte. Was gilt denn hier jetzt, auf der Terrasse 3G und drinnen nur Kännchen? Was macht überhaupt die alte Spaßbremse Lauterbach, wenn sie nicht mehr beim Lanz sitzt? Laufen die Luftfilter in den Schulen? Und flaniert das Live-Publikum durch die Messen der Republik? Seit wann gibt es eigentlich wieder grünes Licht für die Branche und die Soloselbstständigen schreiben schwarze Zahlen? Wer hat den Pitch für den Schrein des Scheinheiligen Peters und Sankt Olafcumexus gewonnen? Und hallo, Jan Kalbfleisch ist jetzt wirklich Geschäftsführer bei PETA? Sorry, man scherzt ja nicht mit Namen, also streicht die letzte Frage einfach aus dem Gedächtnis.

So toll läuft‘s nicht, oder? Bei welcher der biblischen Plagen sind wir denn jetzt nach der Virenpest, dem sintflutartigen Hochwasser und den finsteren Taliban? Kamen eigentlich die Kröten schon oder kommen die doch erst nach der Bundestagswahl als Schluckimpfung?

Zurück zum Dampfevent

Also mir tat die digitale Abstinenz gut. Keine stressenden Mails, dass meine Kolumne schon längst überfällig sei. Und keine nervigen News, wie großartig doch hybrid und digital sei. Kein Greenwashing mit Nachhaltigkeitsweichspüler … Der Branche täte Digital Detox auch mal ganz gut. Zurück zum guten alten Dampfevent mit „I will survive“ als Schlusspunkt, wenn das Putzlicht angeht.

Tschüssie, ich mach jetzt mal Schluss. Sonst ruiniere ich mir noch die Fingernägel auf der Olivetti, bevor ich das Manuskript in den Briefumschlag stecke. Wegen Digital Detox, Ihr wisst schon.

Eure Event-Zora

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