Best-Practice-Beispiel

Trend Festivalisierung: Bestival Berlin

Ende August kamen erneut hunderte Event-Professionals zum Best-Practice-Festival der Tourismus- und Eventbranche nach Berlin. Das Bestival fand in der Hauptstadt auf unterschiedliche Locations verteilt statt – vom kultigen Kino International bis zum sommerlichen Badeschiff war alles vertreten. Dabei setzen die Veranstalter ganz bewusst auf eine nachhaltige Umsetzung: Die gesamte Konzeption, Organisation und Durchführung folgte einer Nachhaltigkeitsstrategie, die auf den Kriterien der Initiative „Sustainable Meetings Berlin“ sowie der ISO 20121 basiert. Langfristig soll das Bestival klimaneutral umgesetzt werden. Wir sprachen mit Manuel Wrobel, Head of Business Development beim Berlin Convention Office von visitBerlin, über das Business-Festival für die Eventbranche und den Trend Festivalisierung.

Bestival 2022(Bild: Mike Auerbach)

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Das Bestival versteht sich als MICE und Travel Business Festival, es ist die Rede von einem Event mit Festival-Charakter. Was genau macht diesen Festival-Charakter aus?

Manuel Wrobel: Das Bestival ist als Berlin-typisches Business Festival geplant, das die Stadt in den Mittelpunkt stellt und mit allen Sinnen erlebbar macht. Im Vergleich zu eher „branchentypischen Veranstaltungen“ gibt es keine Messestände, keine Roll-ups oder keine festen Termine. Der Festival-Charakter entsteht durch die Möglichkeit, dass man seine eigene Veranstaltung zusammenstellen kann. Auch die Formate spielen eine Rolle – so bieten wir Keynotes, Talkes, Slams, Workshops und auch geführte Touren an. Wir versuchen, über Berlin-relevante Inhalte nicht nur zu sprechen, sondern sie vor allem erlebbar zu machen. Dazu gehören auch Mode, Musik und Gastronomie. Und was bietet sich da besser an als eine Fashion Show, Live Artists, ein Beatbox-Workshop, ein Blind Tasting und natürlich ein absolut individuelles (ausschließlich!) vegetarisches Catering zu organisieren!? Und auch die Eröffnung des Bestival haben wir bewusst ohne „übliche Begrüßungsarien“ durchgeführt. Mit der Sängerin Jocelyn B. Smith und dem Science Slam gab es einen Festival-Start, über den alle Teilnehmenden noch lange gesprochen haben.

Bestival 2022(Bild: Mike Auerbach)

Warum wird es immer beliebter Business-Events zu festivalisieren? Was macht den Reiz, auch für Sie ganz persönlich, aus?

Wrobel: Aus meiner Sicht geht es bei Business Events immer mehr um Emotionen, einzigartige Erlebnisse und unkonventionelles Networking. Wenn die Teilnehmenden von Business Veranstaltungen sich wohl fühlen und ihre Teilnahme nach ihrem Bedarf individuell gestalten können, ist eine Veranstaltung wirklich erfolgreich. Der Reiz für mich liegt darin, Business, persönliche Entwicklung und Spaß zu verbinden – und das alles möglichst effizient und nachhaltig.

Bestival 2022(Bild: Bjoern-Arne Eisermann)

Das Bestival wird als Pilotprojekt in einem neu gegründeten „Berlin Meeting Campus“ umgesetzt und findet in gleich mehreren Locations statt. Was hat es mit dem „Berlin Meeting Campus“ auf sich? Warum haben Sie ihn gegründet, und wie soll er auch bei zukünftigen Events genutzt werden?

Wrobel: Wir – und so auch viele Veranstaltende – haben einen individuellen Raumbedarf beim Bestival gehabt, den eine Location allein nicht oder nur selten abdecken kann. Ein Berlin Meeting Campus fasst verschiedene Veranstaltungsstätten und Hotels in pulsierenden Quartieren Berlins zu einer Location zusammen. Zudem wird das Event individueller und die Stadt zur Bühne für das Bestival – aber auch für jede andere Tagung, Kongress oder Corporate Event! Durch die Verbindung räumlich verteilter Orte entstehen neue Möglichkeiten für Interaktion, Branding und Networking: Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt, und Veranstaltende können für ihre Teilnehmenden nachhaltige Erlebnisse schaffen.

Bestival 2022(Bild: Mike Auerbach)

Auf was beim Bestival 2022 sind die besonders stolz? Was ist Ihr persönliches Highlight?

Wrobel: Das ist wirklich schwer an einem Punkt festzumachen, denn es waren zwei Tage voller Highlights. Das Programm haben wir tatsächlich so gestaltet, wie es uns gefällt und wie wir dachten, dass es unseren Gästen am besten gefällt. Mein Highlight: dass wir unsere Ziele erreicht haben, mehr als 800 Teilnehmende vor Ort hatten, also ausgebucht waren. Dass so viele Menschen unserer Einladung gefolgt sind, macht mich, unser Team und alle Berliner:innen, die mitgewirkt haben, besonders stolz.

Bestival 2022(Bild: Bjoern-Arne Eisermann)

Auf was können sich Teilnehmende beim Bestival 2023 freuen?

Wrobel: Es ist die Mentalität der Veränderungen und Innovationen, die sich in Berlin wie sonst nirgends findet. Und das wird die Teilnehmenden auch im nächsten Jahr beim Bestival erwarten. Wir bauen auf den diesjährigen Erfahrungen auf, werden ein neues Programm, einen neuen Berlin Meeting Campus und noch mehr kreative Networking-Möglichkeiten planen.

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