Früher war alles besser

Die Event-Zora: Zurück in die Zukunft

„Wer die Vergangenheit nicht kennt, bla bla bla.“ Das ist so ein typischer Spruch von Albert Einstein, Mahatma Gandhi oder Jens Spahn. Ihr habt den Google-Joker, um herauszufinden, wer den Aphorismus verzapft habt, oder müsst meine Kolumne bis zum bitteren Ende lesen.

Die Event Zora

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„Früher war alles besser“, ist jetzt aber kein Zitat, sondern ein Urteil, dass sich in Social Media häufig findet. Ob damit das früher vor der Flüchtlingssituation, dem Mauerfall oder dem Untergang Roms gemeint ist, ist eigentlich egal. Auch in unserer Branche träumen der eine oder die andere immer noch davon, dass man sich mit André Rieu und Emile Ratelband (noch ein Google-Joker) und einer Tsjakkaa!-Polonaise eine goldene Nase und die Finca auf Mallorca verdienen konnte. Stimmt, heute reichen die Agenturhonorare gerade mal für den geleasten Porsche oder Tesla.

Aber bei der Arbeitssicherheit war es früher definitiv nicht besser. Da kletterten Menschen ohne Sicherung auf zehn Meter hohe Leitern, aber die Zeiten sind ja ein für alle Mal vorbei. Oder nach 16-Stunden-Schicht geht es nochmal ins Rigg hoch? Alles Geschichte! Auch die 3 mal 24 Stundenschichten der Projektleiter, längst düstere Vergangenheit. Das gibt es alles nicht mehr, hat auch mein schreibender Kollege Falco Zanini erfahren dürfen, als er selbsterlebte Missstände offen benannte. Wir arbeiten also heute unter paradiesischen Verhältnissen.

>> Lesen Sie hier den Kommentar von Falco Zanini und hier die Ergebnisse unserer EVENT PARTNER Umfrage zu den Arbeitsbedingungen im Messebau.

Jetzt aber Ironie off. Es hat sich ja schon viel gebessert, erst recht, wenn die Berufsgenossenschaft um die Ecke schaut. Also sollten wir doch einfach daran arbeiten, dass es keine Toleranz mehr gegenüber Leichtfertigkeit gibt. Kosten- und Zeitdruck, selbst die großartigste Inszenierung oder der fantastischste Messestand sind es nicht wert, dass man die menschliche Unversehrtheit aufs Spiel setzt. Und ich gelobe selbst, bei meinen Projekten noch stärker darauf zu achten, dass ich nichts verlange, das ich nicht selbst auch riskieren würde.

Keep calm and no risk

Also bleibt es dabei, früher war nicht alles besser. Fragt doch mal Charles-Fréderic Vatel, der sich in Chantilly, wo er eine nach ihm benannte Dessert-Creme erfunden hatte, das Leben nahm. Er war nicht nur Koch, sondern legendärer Eventmanager des Prinzen von Condé. Nur wegen einer verspäteten Fischlieferung nahm er sich das Leben. Das wird heute nicht mehr von uns erwartet, also: Keep calm and no risk.

PS: Zum Schluss also ein Zitat der „ewigen Merkel“ meiner Eltern, aka Helmuth Kohl: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“ Was wollte ich eigentlich damit sagen?

 

Egal, fallt mir nicht von der Leiter und tschüssi

Eure Event-Zora

[8508]

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