Kontroverse: Crew are people too

Arbeitsbedingungen freier Stagehands & Techniker: Die IgPV kommentiert

Die Arbeitsbedingungen freier Stagehands & Techniker in der Veranstaltungsbranche ernten immer mehr Kritik von allen Seiten. Auch die Interessengemeinschaft der Personaldienstleister in der Veranstaltungswirtschaft e.V. (IgPV e.V.) hat sich zu den unzureichenden Arbeitsbedingungen der Stagehands & Techniker geäußert. 

Joachim Hipp, 2.Vorsitzender der IgPV und Sedat Pedük, Vorstandsmitglied der IgPV, beziehen sich in ihrem Kommentar auf den Artikel “Kontroverse: Arbeitsbedingungen von freien Stagehands & Technikern” zum Thema Crew are people too, den Sie hier nachlesen können.

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Kommentar zu den Arbeitsbedingungen freier Stagehands & Techniker von Joachim Hipp und Sedat Pedük (IgPV):

Dieser Artikel beschreibt treffend einen Teil einer Gesamtsituation aus der Sicht von zwei Personalkreisen – den selbständigen Technikern und den inzwischen überwiegend angestellten Stagehands. Trotz aller Unterschiede in ihrer Aufgabenstellung haben sie mindestens zwei Dinge gemeinsam:

  1. Sie arbeiten täglich zusammen. In der Eventrealisation setzen sich viele ausführende Teams aus diesen beiden Kreisen zusammen. Sie bedingen und ergänzen sich, sitzen im selben Boot, müssen gemeinsam abliefern und formulieren beide zunehmend ihre Bedürfnisse für eine berufliche und finanzielle Perspektive. Sie wollen endlich, dass ihre Arbeit wahrgenommen und wertgeschätzt wird.
  1. Sie haben sich diesen Job ausgesucht, sie machen ihn freiwillig, gut und gerne. Genau diese Einstellung sorgt u.a. für die unverwechselbare Atmosphäre und persönliche Flexibilität, aus der heraus großartige Events und bleibende Erlebnisse entstehen. Genau diese Einstellung ist ein wesentlicher Teil jeder gelungenen Veranstaltung, aber auch genau diese Einstellung wird als selbstverständlich vorausgesetzt und nicht angemessen gewürdigt.

Beide Gruppen sind Teil einer Arbeitsrealität, die sich im Laufe der letzten Jahre – und von vielen Branchenteilnehmern noch ignoriert – in ein dynamisches Gebilde, den „Personalmarkt der Veranstaltungswirtschaft”, verwandelt hat. Auf jeden Richtungswechsel, den die Eventbranche in ihrer Entwicklung vollzieht, und auf jede gesetzliche Änderung muss dieser Personalmarkt zeitnah reagieren. Aber er ist keine homogene, zentral gesteuerte Einheit, die sich wie ein Materiallager umdisponieren lässt. Er besteht aus Menschen, die  professionell  in dieser Arbeitsrealität reagieren und sich darin weiter entwickeln wollen. Dazu brauchen Sie Anreize.

Die Realisation moderner Events hat sich zu einem komplexen Zusammenspiel entwickelt, das alles benötigt: Risikobereitschaft, Kapital, verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen, Organisation, Engagement, Flexibilität, Belastbarkeit, fachliche, soziale und kommunikative Kompetenz – aber vor allem anderen Teamwork. Ein Team funktioniert nur, wenn jeder seine Aufgabe erfüllt – aber auch nur, wenn jeder als Teil des Teams anerkannt wird.

Und genau deshalb brauchen auch selbständigen Techniker, Stagehands und Crewprovider praktikable Empfehlungen und faire Rahmenbedingungen, die das Teamwork erleichtern, ausführende Kräfte schonen und eine angemessene Vergütung beinhalten. Darüber sollten – nein, müssen- wir uns alle gemeinsam unterhalten.

Die “Kontroverse: Arbeitsbedingungen freier Stagehands & Techniker” hat viele Veranstaltungsdienstleister und -agenturen bewegt. Hier finden Sie ihre Kommentare zum Nachlesen: 

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