One-Stop-Solution 2.0

Neue Unternehmensausrichtung: satis&fy nimmt Kurs auf 2024

Mehr als 25 Jahre nach der Gründung justiert satis&fy bei internen Strukturen, Prozessen und folglich der Außendarstellung nach und startet in das Jahr 2020 mit einem neuen Markenversprechen. Vorstand Nico Ubenauf im Gespräch über das neue Selbstverständnis.

Nico Ubenauf
Nico Ubenauf (Bild: Martin Kaiser)

We are trusted with bringing the most ambitious ideas to life. Worldwide. – So der neue Claim von satis&fy, ehemals reiner Veranstaltungstechnikdienstleister aus Karben bei Frankfurt, heute einer der führenden internationalen Anbieter für Event- und Medientechnik, Eventarchitektur und Raum-in-Raum-Lösungen. Ade der alten Bildmarke – dem Sonnenlogo – und dem Claim „the true colours of events“. Events sind auch heute noch so bunt wie im Gründungsjahr 1993, doch international agierende Kunden erwarten heutzutage auch von ihren Dienstleistern eine weltweite Präsenz.

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Um den veränderten Rahmenbedingungen – und eigenen Ansprüchen – gerecht zu werden, setzte man bei satis&fy intern einen Change-Prozess in Gang. Über den Weg und das Ergebnis sprach EVENT PARTNER mit Vorstand Nico Ubenauf.

Satis&fy unterläuft seit knapp über einem Jahr einen Change-Prozess. Gab es einen konkreten Auslöser, das Unternehmen neu auszurichten?

Durch das rasante Wachstum der letzten Jahre wurden wir immer arbeitsteiliger und die unterschiedlichen Abteilungen haben sich immer weiter voneinander entfernt. Unsere Stärke ist aber die One-Stop-Solution, in der alles aus einer Hand kommt und die Schnittstellen im Vorfeld schon synchronisiert werden und nicht erst vor Ort bei der Abwicklung. Wir haben daher den gesamten Prozess neu gedacht und uns konsequent aus der Sicht des Kunden überlegt, wie eine maximal serviceorientierte, effiziente und kompetente Projektabwicklung aussehen müsste, um den gestiegenen Ansprüchen nach Flexibilität gerecht zu werden. Was zunächst als überschaubare Maßnahme zur Verbesserung von Prozessen gedacht war, wurde eine komplett neue Struktur bei satis&fy. Da war es am Ende nur konsequent, auch das Branding zu verändern, um diese Transformation auch optisch zu untermauern.

Was wollen Sie mit dem neuen Markenauftritt ausdrücken?

Satis&fy hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Satis&fy ist nicht mehr der klassische Technikdienstleister, der er mal war. Unser Service-Modell OSS hat sich zur OSS 2.0 weiterentwickelt. Technik, Bühnen- und Sonderbau sind immer noch unsere Grundpfeiler. Aber wir können mehr: Entwicklung völlig neuer Lösungen in unserem Innovation-Bereich, Kreation, Design, Begleitung unserer Kunden von der ersten vagen Idee bis zur vollständigen Implementierung. Im Location-Management sind wir führend. Im Bereich Retail/Ladenbau & Brand Experience werden wir immer präsenter. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass wir über unsere alte Identität hinausgewachsen und bereit für neue Höhen sind. Dazu kommt, dass wir in den USA mit mittlerweile drei Standorten vertreten sind und auf einen großen globalen Erfahrungsschatz zurückgreifen können.

Das neue Logo und Brand Design sollen auch auf der visuellen Ebene die Transformation hin zum globalen Dienstleistungsunternehmen einleiten und begleiten. Daraus ergibt sich auch eine breitere Zielgruppenansprache. Wir kommunizieren neben Agenturen auch mit Location-Betreibern, Architekten, Retailern, Designern, Künstlern und Marketingabteilungen. Wir sind überzeugt, dass wir unseren Kunden einen Mehrwert bringen, wenn neue Lösungen in der Live-Kommunikation gesucht werden und wir früh eingebunden sind.

Sie haben auch gleichzeitig eine neue „Vision 2024“ gelauncht, innerhalb derer Sie sich mit gesellschaftlich bedeutenden Fragestellungen auseinandersetzen. Was bedeuten die Ergebnisse hieraus konkret für die satis&fy-Mitarbeiter? Und warum das Jahr 2024?

Für Mitarbeiter ist eine Vision ein wichtiger Orientierungspunkt. Zum einen kann man abgleichen, ob die Wertvorstellungen und Prioritäten, die das Unternehmen setzt, mit den eigenen Vorstellungen vereinbar sind, ob man zueinander passt. Zum andern geben wir damit auch langfristige Orientierungspunkte, wohin wir das Unternehmen entwickeln möchten. Darauf kann sich dann jeder einstellen. 2024 haben wir gewählt, da sich die Veränderungsgeschwindigkeit in der Branche deutlich erhöht hat. Dem tragen wir Rechnung, indem wir nicht mehr in Sieben- bis Zehn-Jahres Zyklen denken, sondern Ziele für die nächsten fünf Jahre setzen.

Wie erwähnt, wird satis&fy immer internationaler – zuletzt mit der Eröffnung des Working Office in Los Angeles. Muss ein ursprünglich reiner Technikdienstleister heutzutage ab einer bestimmten Größe weltweit aufgestellt sein, um im ebenfalls immer globaler werdenden Eventgeschäft mithalten – und überleben – zu können?

Man kann nach unserer Auffassung auch als regionaler Dienstleister sehr erfolgreich sein. Dann bedient man in der Regel aber auch einen anderen Kundenstamm. Wir haben uns dazu entschlossen, ein starker Partner für internationale Unternehmen zu sein. Dafür braucht es dann auch eine entsprechende Aufstellung. Wir können mittlerweile sicherstellen, unseren Kunden global ein nahezu identisches Service-Versprechen zu bieten. Das geht nur mit der passenden Infrastruktur und einem globalen Netzwerk.

„Mein Appell an die Branche ist, sich selbstkritisch mit der eigenen Kernkompetenz auseinanderzusetzen“

Nico Ubenauf

Mit Ihrem neuen Selbstverständnis treten Sie auch in Konkurrenz zu Eventagenturen und anderen Dienstleistern der Eventbranche. Befürchten Sie nicht, so Gefahr zu laufen, dass Sie Agenturen für Projekte, bei denen sie technischen oder baulichen Support benötigen, nicht mehr anfragen, aus Angst, Sie könnten den kompletten Job an Land ziehen?

Den Begriff „Konkurrenz“ zwischen Agenturen und Dienstleistern kann man schon seit langem so gar nicht mehr verwenden. Heute geht es darum, die Wünsche des Kunden optimal zu bedienen, und der Kunde von heute ist viel besser informiert als noch vor einigen Jahren. Jede Agentur und jeder Dienstleister hat eine Kernkompetenz und der Kunde allein entscheidet, wie er sein Team am besten zusammenstellt, um die Projektziele zu erreichen.

Viele unserer Kunden beauftragen Agenturen für die Strategie, die Konzeption oder um im Lead das Projekt gesamtverantwortlich zu leiten. Dann gibt es wieder Projekte, die der Kunde selbst mit eigener Eventabteilung durchführt und dafür seine Dienstleister direkt bucht. Es gibt Konstellationen, für die sich der Kunde wünscht, dass satis&fy im Lead ist. Wir holen uns dann Unterstützung von weiteren Partnern und Agenturen, wenn Aufgabenstellungen dabei sind, die nicht in unserem Kernkompetenzbereich liegen. So gibt es unzählige Varianten der Teamzusammenstellung, aber niemals kann es darum gehen, sich „den kompletten Job an Land zu ziehen“. Es geht immer darum zu schauen, wie man bestmöglich unterstützen kann, um die Projektziele des Kunden zu erreichen.

Mein Appell an die Branche ist daher, sich immer selbstkritisch mit der eigenen Kernkompetenz auseinanderzusetzen und zu reflektieren, ob man der beste Partner für die jeweilige Aufgabenstellung ist. Denn die nachhaltigste Kundenbindung entsteht, wenn man sich darum kümmert, dass der Kunde das bestmögliche Team für sein Projekt erhält, auch wenn das mal bedeutet, andere Partner einzubinden oder Dinge abzugeben.

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