Kolumne

Die Event-Zora: Wir können mehr!

Die Event-Zora ist traurig. Warum wird die Eventbranche mit finanziellen Globuli abgespeist? Wir könnten so viel mehr, als ein paar Stellwände in Impfzentren errichten.

Die Event-Zora

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Wenn das unfröhliche Inzidenzbingo mal beendet ist, dann werden auf dem Jahrmarkt der politischen Eitelkeiten die Kasperlefiguren Altmaier und Scholz erscheinen. Sucht euch aus, wer davon der Kasper und wer der Räuber ist. Angela Merkel tritt auf und ist dann die Prinzessin und der Lauterbach gibt den Wachtmeister. Auf jeden Fall wird es dann von der Puppenbühne heißen „Seid ihr alle da?“.

Aber ich als Gretel werde weinen, weil es so was von stumm bleibt. Denn die Frage ist, wer kann dann im Sommer oder Herbst überhaupt noch antworten? Die einen sind für immer weg vom Fenster, entweder weil sie insolvent sind oder sich wegen Grundsicherung und immer noch überfälligen Novemberhilfen mit den Ämtern rumschlagen. Die anderen sind für immer ausgestiegen: Coaching, Yoga oder Lehramt – zumindest fürs Homeschooling.

Globuli für die Eventbranche

Ein sehr langes Jahr ist das Virus jetzt schon zerstörerischer Sand im sozialen Getriebe. Manches geht dabei noch erstaunlich gut. Ein richtiges Wirtschaftswunder ist für mich, dass die Ökonomie nicht schon völlig schlapp am Boden ist. Vielleicht liegt es an den Milliarden an finanziellen Erektionshilfen aus gegenwärtigen und zukünftigen Steuermitteln. Leider haben diese Hilfen aber für unsere Branche lediglich die Wirksamkeit von Globuli.

Dabei hätte man uns doch zum Beispiel wirklich einfach bei den Problemlösungen einbeziehen können. Eventim hat es in Schleswig-Holstein bewiesen, dass wir sogar bei einer flächendeckenden Impfkampagne mit wichtigem Know-how und Logistik helfen können. In Bremen hat das die Event- und Hotelszene ebenfalls getan. Wir können nämlich mehr, als nur ein paar Messewände in einer zum Impfzentrum mutierten Eventlocation errichten. Sollten mal wieder die Pflegeheime von zukünftigen Mutanten befallen werden und das völlig gestresste, gesund gebliebene Pflegepersonal auch noch das Essen für die vulnerablen Gruppen kochen müssen, fragt doch einfach mal die Caterer in eurer Stadt oder Gemeinde.

#AlarmstufeRot hat wirklich einen Award verdient. Aber wie gelingt es uns, uns noch stärker bei den anstehenden Problemlösungen ins – auch unternehmerische – Spiel zu bringen? Ich fürchte, mit all unsere R.I.F.E.L.-Plänen und Öffnungsstrategien lässt man uns weiter vor die Wand laufen, anstatt die Türen zu runden Tischen zu öffnen. Vielleicht gelingt es im Kleinen, also in Kommunen und Gemeinden. Aber da müssten und könnten schon die politisch Verantwortlichen die Initiative ergreifen und sich dem – im besten Sinn – kreativen Querdenken widmen. Wir können so viel von Projektmanagement bis zu IT.

Zwei-Klassen-Gesellschaft

Ansonsten können wir nur wünschen. Das gelobte Land ist, was das Impfen angeht, Israel. Die haben 70% der Bevölkerung durchgeimpft und mit Impfpass geht es für diese 70% bald wieder zurück in das alte neue Leben. Ich gebe zu, ich finde es auch seltsam, wenn auf einmal zwei Klassen existieren. Die erste Klasse kann reisen, Kultur, Events oder Restaurants genießen, während die Holzklasse nur davon träumt. Aber dort wird wahrscheinlich der Anteil der Nichtgeimpften sehr klein sein. Von solchen Zu- und Umständen sind wir – zumindest zeitlich – noch sehr weit entfernt. Kein Wunder, dass der Ethikrat einen ähnlichen Geimpften-Status wie in Israel zurzeit nicht empfiehlt.

Für uns bleibt es in jeder Beziehung zum Haare raufen. Da ist aber wenigstens ein Hoffnungsschimmer, falls das Frisurenhandwerk wirklich aufmachen darf. Naja, ich habe wenigstens einen Termin bei meinem Lieblingsfriseur zum Waschen, Schneiden, Ansätze, Föhnen, Legen, … also das volle Programm. Darauf bereite ich mich jetzt mal vor.

 

Tschüssi

Eure Event-Zora

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Liebe Zora, der Frisör sei gegönnt. etwas Würde muss ein in der Pandemiebekämpfung. Seien wir also stolz an diesem Kampf teilzuhaben und erkennen wir die Möglichkeiten die darin stecken. Eine kreatives Livestreaming von zellulären Strukturveränderungen durch trojanische Pferde eingehüllt in Nanostrukturen, sauber ausgeleuchtet und in HD ? Das könnte die Showbranche neu erfinden und den ökölogischen Fußabdruck deutlich verkleinern. Wir brauchen neue Inhalte und keine Truckingunternehmen mehr, die mit ihren Stinkern die Welt verpesten, Cateringunternehmen, Stagehands und überflüssige Techniker.Dies lässt sich alles reseten. Also – Ärmel hochgekrempelt und freuen wir uns als Branche einfach mal über den Erkenntnisgewinn, seien wir kreativ und hören wir auf zu jammern. Und bitte immer dran denken: es ist schlimm, es könnte noch schlimmer werden und gerade die nächsten Wochen sind wohl noch jahrelang entscheidend. Wir sollten uns darauf beschränken das Geschehen (mit) zu inszenieren. Nur so können wir verlorenes Vertrauen vom Staat zurückgewinnen.

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