Trend-Monitoring bei Losberger

Losberger: Wie entwickelt sich der Markt der temporären Bauten?

Das Marktumfeld und die spezifischen Marktanforderungen bei temporären Bauten verändern sich ständig. Hinzu kommen neue Technologien wie Thermotextilien, schallabsorbierende Zeltmaterialien oder Solarbeheizung für Zelte. Die Losberger Gruppe ist einer der führenden Anbieter für temporäre Architektur. Vertriebsleiter Alexander Krenczik gab EVENT PARTNER einen Einblick in die Gegenwart des Zeltspezialisten und wagte auch einen Blick in die Zukunft des Gewerbes.

Losberger Glaspalast
(Bild: Losberger)

Es gibt spezielle Ansprüche an eine temporäre Struktur bei Sanierungen von Supermärkten, Industriesanierungen, Industrielagerhallen, Event- und Messeveranstaltungen. Losberger hat ein sehr differenziertes Produktportfolio, um diese unterschiedlichen Anwendungsfelder zu bedienen. Mit dem „Palas“ ist man z. B. in der Lage, in kürzester Zeit eine temporäre Architektur zu errichten, die aussieht wie ein Bestandsgebäude. Und so schaut man auf 2015 als ein erfolgreiches Jahr für das Unternehmen. Laut Alexander Krenczik, Vertriebsleiter bei Losberger, begünstigen mindestens zwei der 20 globalen Megatrends die Entwicklung der Gruppe. Da sind zum einen mit dem demografischen Wandel die anwachsenden Migrationsströme und demografischen Verwerfungen, die wir aktuell erleben, und zum anderen der Trend der Urbanisierung. Menschen ziehen wieder in Städte und diese werden zu „Mega-Citys“.

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Alexander Krenczik, Vertriebsleiter bei Losberger
Alexander Krenczik, Dipl.-Ing. und Vertriebsleiter bei Losberger (Bild: Losberger )

Es bedarf flexibler Infrastrukturlösungen, um auf engem Raum Festivals, Ausstellungen und soziale Begegnungsstätten zu schaffen. Zentrale Plätze und Parks erfahren dann eine temporäre Nutzungsänderung. Dafür braucht man Lösungen zur schnellen und sicheren Errichtung, ohne den Untergrund zu beschädigen sowie einfache Lagerung, hohe Qualität aufgrund der wiederkehrenden Nutzung und modulare, flexible Raumlösungen, die je nach Bedürfnis angepasst werden können. Krenczik: „Dieser Markttrend spiegelt sich auch in unserem Produkt ‚P10‘ wider, mit einer stützenfreien Spannweite von 60 Metern. Diese Megastruktur ist so breit wie ein Fußballfeld und kann im Raster von 5 m beliebig auf ganze 100 m verlängert werden. Auch hier ist erfolgsentscheidend, wie schnell wir bei Losberger veränderte Marktanforderungen in Anwendungslösungen umsetzen. In Deutschland sind wir in einem exzellenten Marktumfeld.“

Losberger Zelt
(Bild: Losberger)

Migrationsströme beeinflussen Zeltmarkt

Auf den aktuellen Flüchtlingsstrom war auch die Losberger Gruppe nicht vorbereitet. Das Team hat aber in kurzer Zeit eine effiziente Lösung entwickelt, die es ermöglicht temporäre, isolierte, winterfeste Unterkünfte im gesamten Bundesgebiet aufzustellen. Diese Systemlösung von Losberger besteht aus einer gedämmten Außenhülle (Boden-, Wand und Dach), Isoliersicherheitsglas, Zentralheizung und kontrollierter Be- und Entlüftung. Innerhalb einer solchen Einheit werden zehn voneinander getrennte Räume von je 25 m² Größe erstellt, die es erlauben, je nach Nutzung eine ganze Familie sicher, warm und trocken unterzubringen. Das geht mit einer Vorlaufzeit von nur drei Wochen bis zum Beginn des Aufbaus einer solchen Konstruktion. Dieses Konzept der temporären und menschenwürdigen Unterbringung beinhaltet auch das Aufstellen von ausreichenden Sanitärmodulen mit Duschen, Waschmöglichkeiten und WC, die die Tochterfirma des Unternehmens aus Bad Rappenau – Losberger Modular Systems – in Mannheim konzipiert.

Asylwohnheim in Hofheim
Asylwohnheim in Hofheim/Taunus: Hochwertiger Modulbau für eine dauerhafte Nutzung. (Bild: Losberger )

Thermotextilien, Schallabsorbierung, Integration von LED-Wänden
Bei Losberger sieht man zwei Haupt-Stoßrichtungen der Expansion. Einerseits in der weiteren Beackerung von bestehenden Märkten mit neuen Anwendungsfeldern, und andererseits bestehende Anwendungsfelder auf andere Märkte zu übertragen, sofern diese den Marktanforderungen entsprechen. Beispielsweise kann man die Systemlösung für Flüchtlinge auf Märkte wie Skandinavien, Schweiz und Österreich übertragen, da die Struktur für Schneelasten ausgelegt ist. In einem Markt wie Frankreich besteht Expansionspotenzial durch die Einführung von neuen Losberger Systemlösungen wie „Palas“ oder „Kubo“, die eine leichte, transparente und gleichermaßen solide Bauhaus-Architektur verkörpern.

Austria Tirol House
Das Austria Tirol House bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014. (Bild: Öoc/Spiess)

Trend-Monitoring ist für Unternehmen lebensnotwendig, um mit der Zeit zu gehen. Die Geschichte hat gezeigt, das Unternehmen und Marken ganz vom Markt verschwinden, wenn sie das nicht erfolgreich tun. Im Fall von Losberger kann sich Alexander Krenczik vorstellen, dass es neue Möglichkeiten im Bereich von Thermotextilien geben wird und dass an schallabsorbierenden Materialien im Dach- und Wandbereich gearbeitet wird. Ebenso könnte die Integration von LED-Wänden wichtig werden, deren Entwicklung Losberger heute schon vorantreibt. Solarbeheizte Zelte mit aufgeschweißten, biegsamen Photovoltaik-Modulen auf der Dachplane hat das Unternehmen schon vor zehn Jahren entwickelt. Der technische Aufwand im Hinblick auf Strom-Generator und -Speicher – gerade vor dem Hintergrund von temporären Einheiten für ein Event – machen das Produkt allerdings rechnerisch noch unattraktiv für den Markt; aber auch hier schreitet die Technologie voran. Für den Dauereinsatz in bestimmten Regionen der Welt ist das aber schon jetzt ein Thema. Krenczik: „Ich denke aber auch an die Montage unserer Anlagen, und auch hier könnte es technologische Fortschritte geben; mobile Montagehilfen beispielsweise, die die Abläufe auf der Baustelle sicherer und effizienter machen. Letztlich ist alles möglich, was vorstellbar ist. Mal sehen, vielleicht rüsten wir die ersten Siedler für die Mars-Mission aus!“

Lesen Sie hier, wie die Eventbranche die Situation von Flüchtlingen weiter verbessern könnte…

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