ProMediaNews
Appell und Hilferuf zur Rettung der Eventbranche

Corona-Krise: Neue Aktion “Night of Light”

„Die Veranstaltungswirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen!“ Mit dieser plakativen Aussage will die LK AG auf die aktuelle Situation der Evenbranche aufmerksam machen und hat die Aktion „Night of Light“ ins Leben gerufen. In einem Schreiben wendet sich das Essener Unternehmen nun an Dienstleister und Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft und ruft diese zum Mitmachen auf.

Night of Light(Bild: LK AG)

Anzeige


Übersicht:

Was ist die „Night of Light“?
Aufruf der LK AG
Wie kann ich mitmachen?
Hintergrund: aktuelle Lage der Veranstaltungswirtschaft
Wofür steht die Farbe Rot?


Lesen Sie hier das Schreiben der LK AG:

Aktion „Night of Light“

Weitere 100 Tage Lockdown übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht!

Seit dem 10.03.2020 ist einem kompletten Wirtschaftszweig faktisch die Arbeitsgrundlage entzogen. Jegliche Art von Großveranstaltungen sind aufgrund der COVID-19 Krise untersagt. Business Events, Tagungen, Kongresse, Konzerte, Festivals oder Theateraufführungen – überall dort, wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam Darbietungen zu erleben oder sich zu relevanten Themen auszutauschen, dürfen Veranstaltungen nur unter umfangreichen, behördlichen Auflagen durchgeführt werden. Selbst Messen und kleine Events, die momentan wieder erlaubt sind, unterliegen zurzeit sehr strengen Hygiene-Vorschriften; dies führt dazu, dass Veranstaltungen insgesamt zurzeit nicht mehr wirtschaftlich durchführbar sind.

Ein flammender Appell und Hilferuf an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft

Alle Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft sowie Veranstaltungs-Locations (Special-Event-Locations, Veranstaltungszentren, Kongresshäuser, Tagungshotels und sonstige Spielstätten wie z.B. Theater, Philharmonien, Konzerthallen, Schauspielhäuser) in ganz Deutschland strahlen in der Nacht vom 22. auf den 23.06.2020 bundesweit ihre Gebäude oder stellvertretend ein Bauwerk in ihrer Region oder Stadt mit roter Beleuchtung an, um auf die dramatische Situation in der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen.

Die Veranstaltungswirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen!

Ein leuchtendes Mahnmal und ein flammender Appell der Veranstaltungswirtschaft zur Rettung unserer Branche, die echte Hilfe anstelle von Kredit-Programmen benötigt! Wir fordern einen Branchendialog mit der Politik, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden!

Unser Ziel

…ist es, mit der Politik im Rahmen eines Branchendialogs ins Gespräch darüber zu kommen, wie die milliardenschwere, extrem heterogene Branche der Veranstaltungswirtschaft vor einer massiven Insolvenzwelle gerettet werden und der Erhalt von bundesweit mehreren hunderttausend Arbeitsplätzen gesichert werden kann. Die Veranstaltungswirtschaft ist eine komplexe Branche, die viele unterschiedliche Gewerke und Spezialdisziplinen in sich vereint. Aus diesem Grund hat die Veranstaltungswirtschaft insgesamt keine zentrale Lobby.

Unsere Aktion

… richtet sich an die breite Öffentlichkeit, um auf die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen. Hierzu bedarf es einer groß angelegten, konzertierten Aktion, die bundesweit gleichzeitig stattfindet und eine umfangreiche mediale Reichweite erzielt. Alle Bereiche der Veranstaltungswirtschaft in Deutschland vereinigen sich zu einer übergreifenden Interessen- und Arbeitsgemeinschaft und initiieren die „Night of Light“.

Anlässlich dieses Events bauen alle an der Aktion Beteiligten gemeinsam und gleichzeitig ein riesiges Licht-Monument. Hierzu werden in allen Städten, in denen diese Unternehmen ihren Sitz haben, in der Nacht vom 22. auf den 23.06.2020 Event-Locations und Spielstätten sowie ausgewählte Gebäude und Bauwerke rot illuminiert. Bilder und Videos der beleuchteten Gebäude sowie Kurzportraits der beteiligten Unternehmen und Unterstützer können zentral auf einer eigens für diesen Anlass programmierten Website (www.night-of-light.de) hochgeladen und eingesehen werden. So kann sich jeder Interessierte die bundesweit umgesetzten Installationen im Netz ansehen und unsere Initiative und unsere Forderungen nach einem Branchendialog mit der Politik unterstützen.

Unser Aufruf

…richtet sich an alle Unternehmer*innen aus der Veranstaltungswirtschaft: an Locations, Veranstalter, Event-Agenturen, Messegesellschaften, Messebauer, Caterer, Non-Food-Caterer, Technikdienstleister, Dekofirmen und Einzelunternehmer: Lasst uns gemeinsam die bundesweite “Night of Light” veranstalten, um auf unsere Situation und die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen. Illuminiert Eure Location, Euren Firmensitz, sucht Euch ein Gebäude oder ein Bauwerk in Eurer Heimatstadt aus und illuminiert dieses mit rotem Licht. Ihr könnt Euch auch einfach auf der Unterstützer-Website listen lassen, um Eure Solidarität mit unserer Aktion auszudrücken!

Wenn Ihr mitmachen wollt,

dann schickt uns eine Email mit einem Kurzprofil Eures Unternehmens/Eurer Location im PDF-Format (max. 2.500 Zeichen incl. Leerzeichen) und Euer Logo (JPG max. 100Kb) an folgende E-Mail-Adresse: dabei@night-of-light.de

Wir werden Euch dann auf der in Kürze freigeschalteten Website www.night-of-light.de listen.

Wir weisen darauf hin, dass bei der Ausführung von Lichtinstallationen ggfs. behördliche Auflagen und Genehmigungspflichten einzuhalten sind!

Hintergrund – die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft

Die Veranstaltungswirtschaft war der erste Wirtschaftszweig, der von der COVID-19-Krise getroffen wurde und er wird auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am längsten und tiefgreifendsten von den Auswirkungen betroffen sein. Faktisch alle Unternehmen aus den Bereichen Messebau, Veranstaltungstechnik, Eventagenturen, Cateringfirmen, Bühnenbauer, Veranstalter, Eventlocations, Messegesellschaften, Kongresscenter, Konzertveranstalter, Künstler und selbstständige Einzelunternehmer haben durch die erfolgten Veranstaltungsverbote seit dem 10.03.2020 innerhalb weniger Werktage ihre gesamten Auftragsbestände verloren.

Seit Mitte März macht die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr. Anders als im produzierenden Gewerbe können weggefallene Umsätze nicht mehr nachgeholt werden, es kann auch nichts „auf Lager“ produziert werden; die meisten Unternehmen in der Veranstaltungswirtschaft sind Dienstleister. Selbst wenn nach Beendigung der Krise eine hohe Nachfrage einsetzen würde, kann der erlittene Verlust nicht mehr kompensiert werden. Die Veranstaltungswirtschaft insgesamt ist eine der größten in der deutschen Wirtschaft und zählt über eine Million Arbeitnehmer*innen. Es wird ein jährlicher Kernumsatz von mehr als 10,0 Mrd. Euro erwirtschaftet. Rechnet man die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten hinzu, so erzielen mehr als einhunderttausend Unternehmen einen Jahresumsatz im dreistelligen Milliardenbereich! (Quelle: Monitoringbericht der KKW 2019)

Durch das vorläufige Verbot von Großveranstaltungen bis 31.08.2020 und einen danach noch folgenden Vorlauf zur Planung von Veranstaltungen gibt es einen 80-100% Umsatzausfall über einen Zeitraum von mindestens acht Monaten. Daraus resultiert eine akute Insolvenzgefahr für die gesamte Branche. Es ist wichtig, auch die Öffentlichkeit auf die besonders hart getroffene Branche der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen und zu verdeutlichen, dass die derzeitigen Hilfsprogramme nicht ausreichen. Diese bestehen zurzeit aus Kreditprogrammen. Da diese Kredite jedoch nicht wertschöpfend investiert werden können, sondern zur Deckung von Betriebskosten aufgewendet werden müssen, führt dies nach dem Verbrauch der Kredite zu einer erneuten Zahlungsunfähigkeit in Verbindung mit einer Überschuldung der betroffenen Unternehmen und Einrichtungen.

Es bestehen somit besondere, ökonomische Herausforderungen, um die sog. „first in – last out“ Unternehmen sowie die in der Veranstaltungswirtschaft tätigen Einzelunternehmer, mithin die gesamte Branche, zu retten.

Die für diese Aktion gemeinsam verwendete Farbe Rot soll folgendes ausdrücken:

  • Die Veranstaltungswirtschaft befindet sich auf der „Roten Liste“ der aussterbenden Branchen
  • Achtung, ein Milliardenmarkt und hunderttausende Arbeitsplätze sind in Gefahr!
  • Wir sind eine Gemeinschaft und haben das gemeinsame Ziel eines Branchendialogs mit der Politk
  • Wir richten einen flammenden Appell an die Öffentlichkeit
  • Die Farbe Rot steht für die Leidenschaft für unseren Beruf / unsere Profession: „Wir brennen für das, was wir tun“!

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Super Idee von den Kollegen aus Essen! Ganz besonders toll wäre es, wenn sich in jeder Stadt Rental-Unternehmen fänden, die “ihren” Freelancern für die Nacht eine oder mehrere Leuchten zur Verfügung stellen, damit klar wird, wie viele “Soliste” es gibt, die bedroht sind. Außerdem würde über die Verbreitung eine stärkere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit generiert.

    Auf diesen Kommentar antworten
  2. Sehr gute Idee und mega wichtig!
    Die Branche darf nicht arbeiten, also null Umsatz. Aber es gibt leider auch null Ausgleich. Ein Kredit, der auch noch verzinst ist, ist ja nicht wirklich eine Hilfe, denn der verlorene Umsatz kann nicht kompensiert werden. Kosten laufen weiter, bei null Umsatz. Die Branche braucht ehrliche Hilfe und Unterstützung. Es geht nicht ums Bereichern, aber wir können doch nicht alle unverschuldet pleite gehen! Wir werden bestraft, ohne etwas verbrochen zu haben!

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.