Ernährungstrends und Lifestyles kennen

Ernährungstrends bei der Eventplanung beachten

Vegetarisch, vegan, glutenfrei, Paleo oder Nuss-Allergie: Die Anzahl verschiedener Ernährungsformen wächst ständig und den Überblick zu behalten, erfordert mehr als ein gutes Gedächtnis. Als Eventplaner muss man auf jede Form der Ernährung gefasst sein, damit die Besucher später nicht mit knurrendem Magen oder Schlimmerem die Veranstaltung verlassen. 

Catering auf der BOE 2018: Hier am Stand von Catalogna Cologne Catering.
Catering ist eines der Schwerpunktthemen auf der BOE: Hier ein Eindruck vom Stand von Catalogna Cologne Catering 2018. (Bild: Sylvia Koch )

In den letzten Jahren treten Allergien häufiger auf, die Menschen ernähren sich bewusster und stehen fest hinter ihren persönlichen oder religiösen Ansichten, wie Speisen zubereitet werden sollten. Die Gesundheit und eine gesunde Ernährung werden immer mehr zum wichtigen Lebensaspekt für viele Menschen.

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Für Eventplaner macht das die Organisation einer Veranstaltung nicht unbedingt leichter, besonders wenn ein Menü für ein große Anzahl an Gästen erforderlich ist. Glücklicherweise sind die meisten Veranstaltungsorte auf Extrawünsche eingestellt, sofern sie eine Vorwarnung bekommen. Eventplaner sollten die Bedürfnisse ihrer Besucher kennen, um sicherzustellen, dass die Gäste zufrieden sind. Darum bietet sich eine gute Vorbereitung bei der Planung der Speisen für eine Veranstaltung durchaus an.

Wie erfährt man von den besonderen Ernährungswünschen der Besucher?

Wie bei allem, bietet sich eine vorausschauende Planung auch bei der Speisenwahl auf einem Event an, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Bei Buffets fällt die Integration besonderer Gerichte leichter, sollten jedoch ganze Menüs geplant sein, bietet sich eine Umfrage bei den Besuchern zwingend an. Auch die Auswahl aus verschiedenen Gerichten ist eine gute Möglichkeit, bietet jedoch wahrscheinlich zu wenig Optionen. Denn es gibt immer einige Allergien und Ernährungsformen, die man in den Gerichten unbeachtet gelassen hat. Denn was als gesund und richtig angesehen wird, unterscheidet sich individuell so stark wie die Anzahl der Speisen, die es gibt.

Der beste Zeitpunkt, um sich nach den Ernährungsbedürfnissen der Besucher zu erkundigen, ist gleich zu Anfang während der Eventregistrierung. In der Anmeldung sollte deshalb auch ein Bereich für die Speisenwahl reserviert werden, der alle Eventualitäten abdeckt, die es benötigt, um ein Menü zu erstellen, das im besten Fall allen Besuchern zusagt. Darunter fallen Fragen wie `Gibt es eine bestimmte Präferenz für das Dinner?´, “Haben Sie irgendwelche Speisenallergien?` und `Haben Sie besondere Ernährungswünsche?`sind alles Themen, die schon in der Anmeldephase berücksichtigt werden können. Dabei sollten die Fragen klar, strukturiert und unmissverständlich zu beantworten sein.

Wer kommt für die Extrawünsche auf?

Abhängig von den Bedürfnissen der Besucher kann dies eine recht schwierige Frage sein. Solange der Wunsch des Gastes jedoch nachvollziehbar und erschwinglich bleibt, sollte der Gastgeber bzw. der Veranstalter für die Mehrkosten aufkommen.

Salat
(Bild: Pixabay.com)

In manchen Fällen kommt es jedoch vor, dass Besucher oder Aussteller besonders spezifische Anfragen  bezüglich der Speisen und Getränke haben. In extremen Fällen sollten deshalb die Besucher oder Aussteller gebeten werden, sich an der Rechnung zu beteiligen oder eine Art Extragebühr zu entrichten. Besondere Wünsche sind beispielsweise außergewöhnliche oder seltene Zutaten, die nicht bereits Teil des Menüs sind oder die Verkostung eines ganz speziellen Weines. Spätestens, wenn der Chef noch nachts für die Extrawünsche eines Kunden shoppen gehen muss, sollten Aufpreise besprochen werden.

Welchen Extrawünschen könnten Eventplaner (und Caterer) begegnen?

Ohne Nüsse

Nuss-Allergien sind mittlerweile recht weit verbreitet und sollten ernst genommen werden. Wenn auch nur eine Person auf der Veranstaltung allergisch  gegen Nüsse ist, sollte Eventplaner überlegen, Nüsse aus dem gesamten Menü auszugrenzen und zudem auf eine nuss-freie Küche zu bestehen, sofern die Allergie besonders schwer ist. Auf Flügen kommt es in manchen Fällen sogar vor, dass die Passagiere gebeten werden, keine auf Nuss basierende Lebensmittel zu sich zu nehmen, um Menschen mit Allergien zu schützen. Diese Vorsichtsmaßnahme schützt nicht nur den Eventplaner, sondern auch die Location und die Besucher vor unvorhergesehenen Zwischenfällen.

Nüsse
Abhängig von der Schwere einer Nuss-Allergie, müssen bestimmt Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt werden. (Bild: Carlos Sillero / Freeimages.com)

Kosher

Koshere Lebensmittel sind jene, die nach dem jüdischen Gesetz als trink- und essbar gelten. In der kosheren Ernährung gibt es einige Einschränkungen, die sowohl die Wahl der Zutaten (Fleisch, Getreide, etc.) als auch die Art der Zubereitung umfasst.

Im besten Fall sollte ein professioneller Koch oder Caterer für koshere Speisen zu Rate gezogen werden. Diese Speisen können recht kostenaufwändig werden und die meisten Veranstaltungslocations bieten diese Form der Ernährung nicht an, es sei denn, es handelt sich um Locations mit religiösem Bezug.

Gluten- und Weizenunverträglichkeit

Glutenunverträglichkeit ist ähnlich wie die Nuss-Allergie recht weit verbreitet. Menschen, die an dieser auch `Zöliaki`genannten Krankheit leiden, müssen es vermeiden, glutenhaltige Lebensmittel zu sich zu nehmen. Gluten ist der gemeine Name der Proteine, die in Weizen und in den meisten Brotsorten vorkommen, doch auch in anderen Lebensmitteln kann Gluten enthalten sein.

Weizenunverträglichkeit stellt ebenfalls eine Einschränkung der Ernährung dar, die es unmöglich macht, Weizen- oder weizenhaltige-Produkte zu sich zu nehmen. Dennoch gibt es einige Unterschiede zwischen Gluten- und Weizenunverträglichkeit. Abhängig von der Schwere der Unverträglichkeit ist es unabdingbar, dass man als Eventplaner die Bedürfnisse der Eventbesucher berücksichtigt.

Wer weizenfrei lebt, darf beispielsweise trotzdem Gluten zu sich nehmen, während es eine Glutenunverträglichkeit unmöglich macht, Weizen zu sich zu nehmen, da Weizen immer Gluten enthält.

Glücklicherweise haben es viele Menüs auf Speisekarten geschafft, die weder Gluten noch Weizen enthalten. Im Gespräch mit dem Caterer können sicherlich einige Speisen gefunden werden, die den Besuchern zusagen und dabei weizen- und glutenfrei sind. Sollten alle Gerichte in irgendeiner Form Weizen oder Gluten enthalten, könnte einem als Eventplaner eine harte Zeit bevorstehen, da (abhängig von der Größe der Veranstaltung) sicherlich einige Leute eine Unverträglichkeit dieser Zutaten haben.

Gegrilltes Steak
Ob Paleo, glutenfrei, vegan oder vegetarisch: Auf einem Event können viele Ernährungsformen vertreten sein. (Bild: Ariel da Silva Parreira / Freeimages.com)

Paleo

Die Ernährungsform Paleo (oder Lifestyle-Diät, wie sie oft bezeichnet wird) wird in letzter Zeit beliebter und beruht im Grunde auf den Lebensmitteln, die bereits unsere Vorfahren in der Steinzeit zu sich genommen haben. Andere Lebensmittel, die damals nicht verfügbar waren, werden auch bei Paleo nicht gegessen. Die Auswahl der Speisen besteht bei Paleo hauptsächlich auf Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst.

Ausgeschlossen sind Molkerei- und Getreideprodukte und behandelte Produkte. Obwohl es schwierig sein kann, werden die meisten Besucher auf Paleo-Diät ein Gericht auf der Karte finden, solange die Gemüse- und Fleischauswahl relativ “sauber” ist, d.h. ohne in Käse, Sauce, Butter oder ähnlichem zu ertrinken.

Halal

Halal bezeichnet die Zubereitung von Fleisch bzw. die Schlachtung eines Tieres nach den Anweisungen aus dem Islamischen Gesetz. Das von Muslimen verzehrte Fleisch sollte eine Halal-Zertifizierung aufweisen. Zudem sollten sich Eventplaner bewusst sein, dass Muslime aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch verzehren. Dazu kommt, dass Muslime während des Ramadans weltweit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang fasten.

Vegetarisch

Vegetarier sind in Deutschland ziemlich häufig und auf Veranstaltungen sind meist immer ein paar Anhänger der fleisch- und fischfreien Ernährung anzutreffen.

Vegan

Menschen, die sich der veganen Lebensweise verschrieben haben, verzichten auf jegliche Produkte, Speisen oder Getränke, die von Tieren stammen. Das beinhaltet Eier, Butter, Milch u.ä. Wegen dieser Einschränkungen kann es etwas herausfordernder sein, die Bedürfnisse eines Veganers zu befriedigen, doch mit einer angemessen Planung sollte auch für diese Personengruppe eine Lösung gefunden werden.

Erdbeeren
(Bild: Pixabay.com)

Pescetarismus

Die pescetarische Ernährung beinhaltet Fisch, jedoch kein Fleisch. Da die meisten Veranstaltungsmenüs auch einige Fisch-Gerichte bieten, gibt es mit dieser Ernährungsform meist keine Probleme.

Weitere Einschränkungen

Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft schließen viele Frauen bestimmte Lebensmittel von ihrem Speiseplan aus, wie z.B. Fisch und Koffein. Diese Einschränkungen können je nach Land und Person varieeren, trotzdem sollten Eventplaner versuchen, entgegenkommend zu sein.

Getränke

Nicht alle Menschen trinken Alkohol, Soda oder Kaffee. Aus diesem Grund sollte auf Events stets eine gute Auswahl an Getränken verfügbar sein, und sei es nur die Option auf einen Kräutertee oder entkoffeinierten Kaffee.

Fazit

Im Bezug auf die richtige Menüplanung sollten Eventplaner niemals Vermutungen anstellen, sondern besser direkt beim Besucher nachfragen. Abhängig von der Ernährungsform und ihren Einschränkungen – wie bei Allergien – können ansonsten schwerwiegende Folgen auftreten.

Es ist immer schwierig, jeden in einer großen Gruppe von Menschen mit den angebotenen Speisen zufrieden zu stellen. Um es dennoch so gut wie möglich zu versuchen, sollten Eventplaner sich stets auf dem Laufenden halten, was neue Ernährungsformen betrifft. Je mehr man über die verschiedenen Ernährungsvarianten weiß, desto besser kann man sich vorbereiten.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich denke, Ihr Vorschlag auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Besucher mit einem Buffet zu reagieren ist sehr gut. Wir haben in der Firma immer einen Fragebogen zu Allergien und Vorlieben versendet, bevor wir ein Catering auf die Beine stellen mussten. Ich finde, beides sind sehr gute Ideen, um auch Menschen mit Nahrungsmittelallergien das Teilnehmen an solchen Veranstaltungen zu ermöglichen.

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  2. Leider ist das Thema mit der Essensabfrage im Vorfeld nicht immer mit der neuen Regelung der DSGVO vereinbar und greift in die Persönlichkeitsrechte ein, da persönliche Daten abgefragt werden.

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  1. Diese 5 Aspekte sollten auf keinem Event fehlen › Event Partner

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