FAMAB Sustainability Summit 2017

“Greening a Monster”: Der ESC, ein nachhaltiges Megaevent?

Erst vor kurzem haben wir auf unserer Seite laut überlegt, ob es überhaupt möglich ist, ein Großevent nachhaltig zu veranstalten. Ein Beweis-Event fand im Mai 2015 statt, dass vielen Kritiker der Nachhaltigkeit in Bezug auf Großevents zum Schweigen brachte: Der ESC 2015 wurde als zertifizierte Green Event veranstaltet und das mit einer Planungszeit von nur zehn Monaten … Seine Erfahrungen mit diesem Event teilte Oliver Lingens, Referent der Radiodirektion beim ORF mit den Besuchern des ersten FAMAB Sustainability Summit 2017. 

ESC 2015
Der Eurovision Song Contest 2015 wurde zum ersten Mal als zertifziertes Green Event ausgerichtet. (Bild: ORF)

Im Mai 2015 fand in Wien der 60. Eurovision Song Contest statt und stellte die Organisatoren und Veranstalter vor besondere Herausforderungen: Denn zum ersten Mal wurde der ESC als zertifiziertes Green Event ausgerichtet. Ab Bekanntgabe der Gastgeberstadt Wien standen lediglich zehn Monate für die Planung zur Verfügung – eine kurze Zeit für ein Green Event dieser Größenordnung. Die wichtigsten Ergebnisse des ESC als Green Event wurden in einem Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert und veröffentlicht: U. a. konnten durch die Nutzung des öffentlichen Stromnetzes über 440.000 Liter Diesel eingespart werden, da auf die sonst üblichen Aggregate verzichtet wurde. Zudem wurde die gesamte Stromversorgung für den ESC in der Wiener Stadthalle aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen. Ähnlich nachhaltig äußerte sich auch die Anreise der Besucher: Über 85 % der Besucher kamen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Veranstaltungsort.

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Um ihren Durst zu löschen, wurde den Besuchern an allen Veranstaltungsorten kostenfrei Wiener Wasser angeboten und in Mehrwegbechern ausgeschenkt anstelle der sonst eingesetzten Wegwerfbecher. Auch beim Catering wurde zu einem großen Teil auf regionale und biologische Lebensmittel aus Österreich gesetzt. Die nachhaltige Devise wurde im Übrigen nicht nur im Verlauf der Veranstaltung eingehalten, auch im Nachgang stand das Thema weiterhin im Vordergrund. So wurden die Ressourcenschonung und das Recycling umgesetzt, indem Bühnenelemente und Teppiche der Wertstoffsammlung zugeführt und Planen zu Taschen verarbeitet wurden. Auch die getrennte Sammlung von Abfällen wurde erfolgreich realisiert: Pro Besucher fielen nur 74 g Restmüll an.

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