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CO2-neutrale Energieversorgung bis 2028

NürnbergMesse will mit Wasserstoff-Kraftwerk autark werden

Im nächsten Jahr soll der Startschuss für das neue hybride Wasserstoff-Kraftwerk der NürnbergMesse fallen. Ziel ist eine CO2-neutrale Energieversorgung des Messegeländes bis 2028. Vorgestellt wurde das Pilotprojekt am 18. November im Rahmen der neuen Wasserstoffveranstaltung Hydrogen Dialogue & Nuedialog.

Hydrogen Dialogue und Nuedialog 2020
Marcus König (l.), Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Jasmin Rutka, Veranstaltungsleiterin Hydrogen Dialogue, und Dr. Roland Fleck, CEO NürnbergMesse (Bild: NürnbergMesse / Heiko Stahl)

Bis Ende 2023 soll der Grundbedarf an Energie am Messeplatz von derzeit 1,25 Megawatt (MW) zu 100% aus regenerativer Energie abgedeckt werden. In weiteren Schritten ist geplant, die Anlage auf bis zu 15 MW stufenweise auszubauen. Für die CO2-neutrale Energiegewinnung kalkuliert die NürnbergMesse mit einem zweistelligen Millionenbetrag an Investitionen. Dafür werden derzeit entsprechende Förderanträge an die Bayerische Staatsregierung vorbereitet: „Corona wird den Messemarkt verändern, deshalb gehen wir als NürnbergMesse ganz bewusst neue Wege und investieren gezielt in Wasserstoff und damit in unsere Zukunft“, so Peter Ottmann, CEO der NürnbergMesse Group.

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Die Grundidee der neuen Energieoffensive basiert auf einer Energieversorgung über regenerativ erzeugten Strom und Wärme auf Basis der Schlüsseltechnologie Wasserstoff. Konkret: Grünstrom-Erzeugung durch Photovoltaik-Anlagen auf den Hallendächern der Messe, grüner Wasserstoff aus überschüssiger elektrischer Energie und der Einsatz eines Wasserstoff-Langzeitspeichers auf Basis von flüssigen organischen Wasserstoffträgern (LOHC-Technik). Gleichzeitig soll auch die Mobilitätsinfrastruktur auf dem Messegelände durch E-Ladesäulen und den Bau einer Wasserstofftankstelle ausgebaut werden – und somit das Angebot an Ladeinfrastruktur nicht nur für Aussteller und Besucher, sondern auch für den öffentlichen Verkehr und den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) um einen weiteren Energieträger mit hohem Potenzial vergrößert werden.

Zur Unterstützung bei der Entwicklung des Projekts Wasserstoff-Kraftwerk hat sich die NürnbergMesse Dr. Jochen Lorz, CEO Heitec Innovations GmbH, und Klaus-Peter Gilbert, INP Deutschland GmbH, herbeigeholt. Die Heitec Gruppe hat sich einen Namen gemacht mit Produkten und Projekten zur Senkung des CO2-Footprints, INP bietet mehr als 30 Jahre Erfahrung in Kraftwerksbau und Energiewirtschaft.

Premiere der Wasserstoffveranstaltung Hydrogen Dialogue & Nuedialog

Ein weiterer Meilenstein für die MesseNürnberg ist die neue Wasserstoffveranstaltung Hydrogen Dialogue & Nuedialog, die am 18. November digital stattfand. Zum Wasserstoff-Gipfel trafen sich erstmals Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um das Thema Wasserstoff als Energieträger der Zukunft weiter zu forcieren. Im Zuge der Veranstaltung wurde auch das Pilotprojekt Wasserstoff-Kraftwerk vorgestellt. Es sei das erste seiner Art auf einem Messeplatz in Deutschland, Europa und weltweit, heißt es von Seiten der MesseNürnberg.

„Mit diesem Tandem aus Kongress und Kraftwerk investiert die NürnbergMesse inmitten der Pandemie einerseits in die Stärkung des Geschäftsmodells Messe und andererseits in die nachhaltige Energieversorgung des Messestandorts Nürnberg“, sagt Dr. Roland Fleck, CEO der NürnbergMesse Group.

Unterstützung erhält die NürnbergMesse dabei von ihren beiden Hauptgesellschaftern Freistaat Bayern und Stadt Nürnberg. Hubert Aiwanger, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und gleichzeitig Schirmherr des Wasserstoffgipfels, begrüßt die Initiativen der NürnbergMesse: „Mit dem Hydrogen Dialogue erhalten wir die zukünftig zentrale Veranstaltungsplattform für die Wasserstoff-Gemeinschaft in Deutschland und perspektivisch auch Europa. Durch das Wasserstoff-Kraftwerk wird Nürnberg zum ersten Messeplatz mit wasserstoffgestützter Stromversorgung. Die NürnbergMesse beschreitet damit einen beispielhaften Weg für eine erfolgreiche Energiewende – mit großem Potenzial für die Industrie.“

Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König freut sich über die neuen Initiativen auf dem Messegelände in der Frankenmetropole: „Die NürnbergMesse geht im Bereich Nachhaltigkeit voran und unterstützt damit unsere Agenda als Stadt Nürnberg, Wasserstoff zu einem zentralen Zukunftsthema der Stadtentwicklung zu machen.“

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