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Modellprojekte auf regionaler Ebene

AUMA: Perspektiven für Messe-Zulassung sind möglich

Die Messewirtschaft in Europa kommt allmählich in Gang oder erhält zumindest Öffnungsperspektiven, etwa in Spanien, Großbritannien und den Niederlanden – allerdings nicht in Deutschland. In einer aktuellen Meldung erklärt der AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft, die Öffnung deutscher Messen könnte mit Modellprojekten auf regionaler Ebene beginnen.

Caravan Salon 2020
Caravan Salon 2020 (Bild: Messe Düsseldorf / ctillmann)

In Spanien habe eine erste nationale Messe in Madrid unter staatlich definierten Rahmenbedingungen stattgefunden. In Großbritannien sei eine Öffnungsperspektive Richtung Juni festgelegt worden und in den Niederlanden seien Modellprojekte im Bereich Kongress und bei anderen Veranstaltungsformaten gestartet worden, auch mit dem Ziel, auf Basis der gewonnenen Erfahrungen entsprechende Standards für Messen festzulegen.

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In Deutschland dagegen hätten sich bisher weder die einzelnen Bundesländer noch die regelmäßig tagende Ministerpräsidenten-Konferenz mit der perspektivischen Wiederzulassung von Messen beschäftigt, nachdem die Messewirtschaft Ende Oktober 2020 in den zweiten, immer noch andauernden Lockdown geschickt wurde. Dazu der Geschäftsführer des AUMA, Jörn Holtmeier: „Es wird höchste Zeit, dass sich die deutsche Politik ernsthaft damit beschäftigt, wie die größte Messewirtschaft Europas, die die meisten weltweit führenden Veranstaltungen organisiert, wieder in Gang kommen soll. Viele dieser Messen sind weltweit bekannte Marken, oft weit über die Branchen-Communities hinaus. Diese Position und die damit verbundene hohe Bedeutung für die deutsche und internationale Wirtschaft darf nicht aufs Spiel gesetzt werden durch einen quasi unbegrenzten Lockdown für die Messebranche“.

Messen mit Einzelhandel gleichstellen

Solche Messen mit Teilnehmenden aus aller Welt könnten sicherlich nicht in den nächsten Wochen stattfinden, allein schon wegen der zahlreichen internationalen Reise-Einschränkungen. „Aber wir müssen jetzt anfangen, wieder Vertrauen in eine sichere und erfolgreiche Messedurchführung aufzubauen“, so der AUMA-Geschäftsführer. Regionale und nationale Messen seien dafür der ideale Ausgangspunkt. Sie hätten ein überschaubares Einzugsgebiet und könnten deshalb in die Modellprojekte einbezogen werden, die in einigen Bundesländern bereits gestartet sind. So könnten bereits im zweiten Quartal Erfahrungen gesammelt und damit ein Signal für das 2. Halbjahr gesendet werden.

Holtmeier: „Wenn Modellprojekte im Einzelhandel außerhalb des Lebensmittelsektors möglich sind, muss das auch für geeignete Messen gelten. Im Einzelhandel gibt es täglich Millionen Kundenkontakte, die keinen relevanten Einfluss auf die Infektionszahlen haben. Warum sollte das in der Messewirtschaft anders sein, die umfassende, durch die Länder vorgegebene Gesundheitsschutzkonzepte hat und in normalen Zeiten etwa so viele Besucher pro Jahr hat wie der Handel pro Tag?“

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Da hat der Hr. Holtmeier recht! Es müssen dringend Lösungen gefunden werden für den international bekannten Messestandort Deutschland und deren Beschäftigte und Zulieferer sowie für die gesamte Veranstaltungsbranche. Einen “endlos” Lockdown durchzuziehen ist sicher keine Lösung!

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