Gelungener Messe-Restart – schon wieder passé?

Flexibilität gefragt: Die neue EVENT PARTNER 5.2020 ist da!

Die neue EVENT PARTNER ist erschienen. Einen klaren Schwerpunkt haben wir in dieser Ausgabe auf den Bereich Restart von Veranstaltungen gelegt. Und auch wenn die Bundesregierung mit den am 28. Oktober beschlossenen Einschränkungen unsere Branche erneut massiv beschneidet: wir bleiben optimistisch, dass die in diesem Heft vorgestellten Projekte, Konzepte und Produkte schon bald wieder zum Einsatz kommen können.

Titel_EP-5-2020

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Lesen Sie hier das Editorial der EVENT PARTNER Ausgabe 5.2020 von Martina Courth:

Flexibilität gefragt

Es schien alles doch noch gut zu werden … Nachdem die Messegesellschaften über den Sommer an ausgefeilten Hygienekonzepten getüftelt hatten, konnten im September nach fast sechs Monaten Corona-bedingtem Stillstand zwölf reale Veranstaltungen über die Bühne gehen, darunter Publikums- wie auch Fachmessen. Es waren zwar andere Messen, als man es gewohnt war, aber Aussteller und Besucher verließen diese mit einer positiven Grundstimmung, ja, Aufbruchsstimmung lag in der Luft. Rund 180.000 Besucher zählte der AUMA auf den Dutzend Messe-Events. Viele Aussteller – wie etwa auf dem Caravan Salon in Düsseldorf aus unserer Titelstory – freuten sich gar über die extrem hohen Verkaufsabschlüsse vor Ort.

Martina Courth
Martina Courth (Bild: Dieter Stork)

Doch dann kam die Corona-Herbstwelle angeschwappt, und diese scheint die erzielten Erfolge wieder hinwegzuspülen. Mitte Oktober sagte die Messe Friedrichshafen ihre auf Ende November verschobene Eurobike Spezialausgabe doch noch ab; der Grund: verschärfte Reisebeschränkungen. Wenige Tage später untersagte die Stadt Nürnberg die Durchführung der für Ende Oktober geplanten Consumenta aufgrund steigender Infektionszahlen. Es wäre seit März die erste Veranstaltung in der Messe Nürnberg gewesen. Weitere Messen folgten – selbst solche, die erst Anfang 2021 stattfinden sollten.

Und dann folgte der Paukenschlag mit dem Regierungsbeschluss vom 28. Oktober, der das Durchführen von Messen für den gesamten Monat November untersagt. AUMA-Geschäftsführer Jörn Holtmeier verkündete daraufhin – zu Recht! – dass es sehr irritierend sei, dass Messen als einzige Business-orientierte Events betroffen sind. Unverständlich sei insbesondere, dass Messegelände als Freizeit-orientierte Einrichtungen bezeichnet würden. Ein Großteil der Messen seien Business-to-Business-Veranstaltungen und auch Publikumsmessen dienten in erster Linie dem Verkauf und der Kundeninformation.

Betrachtet man, dass es bislang nachweislich keine Infektionen bei Publikums- oder Business-Veranstaltungen jeglicher Art gegeben hat, sondern die hohen Infektionszahlen vielmehr von privaten Feiern und Urlaubsreisen herrühren, wird das Unverständnis ob des neuen Lockdowns umso größer. Wäre es nicht sinnvoller, (Freizeit-)Veranstaltungen, Museen, Kinos, Restaurants uvm., die ein gutes Hygienekonzept haben, weiterhin laufen zu lassen, rein um die Menschen zu beschäftigen, und sie damit davon abzuhalten, sich ungeschützt im privaten Bereich zu treffen – und anzustecken? Denn mal ehrlich: Wer wird denn tatsächlich kontrollieren, ob und wie groß private Feiern stattfinden? Die überarbeiteten Gesundheitsämter sicher nicht. Der Mensch ist nunmal ein soziales – und oft auch unvernünftiges – Wesen.

Aber auch eines voller Hoffnung – und Innovationsgeist. Während sich die einen im Finanzministerium mit konstruktiven Vorschlägen weiterhin um einen Rettungsdialog für die Veranstaltungsbranche bemühen, die Branche gar darüber hinaus weiterentwickeln wollen (S. 10), forschen die anderen in Halle bzw. Leipzig mittels Großexperiment an Pandemie-Lösungen für Events (S. 40). Wir geben eben nicht auf, wir passen uns an! Und hoffen das Beste.

 

Ihre Martina Courth

Chefredaktion

 

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