Motto: Campus Germany

Expo 2020 Dubai: Inhaltliches Konzept zum deutschen Pavillon vorgestellt

Der Auftrag für den Bau des deutschen Pavillons zur Expo 2020 Dubai geht nach Köln: Gestern stellten die Koelnmesse zusammen mit facts and fiction und den weiteren Partnern der ARGE das Konzept des deutschen Beitrags zur Weltausstellung vor. Das Motto: Campus Germany. Ein Sinnbild für gemeinsames Lernen und Erleben.

Der Deutsche Pavillon CAMPUS GERMANY: Front
Der Deutsche Pavillon CAMPUS GERMANY: Front (Bild: Koelnmesse GmbH, facts and fiction | adunic | lava)

Wie es sich für einen Campus gehört, folgt auch das inhaltliche Konzept des deutschen Pavillons zur Expo 2020 in Dubai einer Ordnung, wie man sie auf einem echten Hochschulgelände antreffen würde: Nach der Immatrikulation folgen die Preshow und Germany by Numbers im Bereich der Welcome Hall. Im nachstehenden Curriculum schließen sich das Energy Lab, das Future City Lab wie auch das Biodiversity Lab an. Bis man schließlich zur Mainshow in der Graduation Hall anlangt.

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Der Deutsche Pavillon CAMPUS GERMANY: Bühne
Der Deutsche Pavillon CAMPUS GERMANY: Bühne (Bild: Koelnmesse GmbH, facts and fiction | adunic | lava)

Der Mensch als aktiver Teil des Expo-Pavillons

Architektonisch ist der Expo-Pavillon als vertikaler Campus aufgebaut, da in der Horizontale für einen “echten” Campus mit Park zu wenig Platz bestand. Kuben werden hierbei von einer abstrakten Struktur gefasst – das Ganze macht neugierig, das Gebäude zu erkunden. Nachts leuchtet es von innen heraus. Aufgrund weniger fester Materialien, die verwendet werden, ist der Pavillon im Sinne der Sustainability nach Rückbau fast komplett wiederverwertbar.

Der Mensch ist ein aktiver Teil des Gebäudes, er hat immer Sichtbezug zu anderen Besuchern und wie diese mit der Ausstellung umgehen. Auf diese Weise wird auch das Expo-Thema “Connecting Minds, Creating Future” sinnbildlich aufgegriffen.

Der Deutsche Pavillon CAMPUS GERMANY: Ausstellung, „Germany by numbers“
Der Deutsche Pavillon CAMPUS GERMANY: Ausstellung, „Germany by numbers“ (Bild: Koelnmesse GmbH, facts and fiction | adunic | lava)

Intelligentes Indoor-Navigationssystem “Iamu” steuert Medien

Das Detailkonzept des Pavillons ist im Vergleich zu früheren Expo-Gewinnern dabei bereits jetzt weit ausgearbeitet: Bereits beim Anstellen wird der Besucher unterhalten, indem sich die einzelnen deutschen Bundesländer durch in die Säulen verbaute Medien vorstellen. Das verkürzt die Wartezeit.

Bei der Anmeldung bekommt jeder Gast ein personalisiertes und interaktives Namensschild ausgehändigt, das Medien, Licht, Ton der Exponate im Pavillon steuert. So erkennt das System etwa die Muttersprache zwecks passender Sprachausgabe, kann aber auch Untertitel in einer anderen Sprache für zum Exponat hinzukommende Besucher mit anderer Muttersprache hinzufügen. Der Raum reagiert damit individuell auf jeden einzelnen Gast. Möglich macht dies das extra neu konzipierte System “Iamu”, das ein Indoor-Navigationssystem aus der Logistik mit weiteren Features kombiniert.

Wie in einer echten Universität beginnt der Rundgang mit einer Einführungsveranstaltung zur Theorie des Anthropozän, live präsentiert von einer Moderatorin. Im Anschluss öffnet sich der Raum zu “Germany by Numbers”, einem Bällebad aus 155.000 Bällen, deren jeder, auf ein Lesegerät gelegt, eine kurze Geschichte erzählt.

Der Deutsche Pavillon CAMPUS GERMANY: Ausstellung, „Energy Lab“
Der Deutsche Pavillon CAMPUS GERMANY: Ausstellung, „Energy Lab“ (Bild: Koelnmesse GmbH, facts and fiction | adunic | lava)

Viele Exponate lassen sich nur als Gruppe steuern

Auf einer Rolltreppe quer durch das Atrium gelangt der Expo-Besucher dann in das Energy Lab, wo das eigentliche Curriculum beginnt. Hier wird dem Gast ein großes Bild geboten, das Spaß macht, wo man sich im Sinne des heutigen Selfie-Trends für die eigenen sozialen Medien fotografieren lassen, aber auch etwas lernen kann. Um den Gedanken der “Connectivity” dabei zu integrieren, lassen sich viele der Exponate nur als Gruppe steuern.

Der Deutsche Pavillon CAMPUS GERMANY: Ausstellung, „Future City Lab “
Der Deutsche Pavillon CAMPUS GERMANY: Ausstellung, „Future City Lab “ (Bild: Koelnmesse GmbH, facts and fiction | adunic | lava)

Nach dem Future City Lab, einer in Röhrenform gekrümmten Stadt, steht das Biodiversity Lab an, das ein großes Mobilé beherbergt. Hier werden die Menschen im Raum mittels Kamera-Tracking Teil des Mobilés und somit der Ausstellung. Nach gemeinsamer Arbeit am Gruppenexponat “Planetare Leitplanken”, ist das Curriculum durchlaufen.

In der Graduation Hall, einem Raum mit über 100 Schaukeln, folgt zuletzt die große Abschlussshow, die die Menschen vor Ort namentlich in ein Netz verwoben als Beschützer unserer Erde nochmals Teil des Besuchs des deutschen Pavillons werden lässt. So sollen die Gäste emotionalisiert und mit einem guten Gefühl den Campus Deutschland verlassen.

Der Deutsche Pavillon CAMPUS GERMANY: Ausstellung, „Biodiversity Lab“
Der Deutsche Pavillon CAMPUS GERMANY: Ausstellung, „Biodiversity Lab“ (Bild: Koelnmesse GmbH, facts and fiction | adunic | lava)

EVENT PARTNER Autor Andreas Horbelt ist Kurator

Für den Bau und Betrieb des deutschen Pavillons zur Expo 2020 Dubai hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als verantwortlicher Betreiber 50 Millionen Euro im Bundeshaushalt veranschlagt. Durchführungsgesellschaft ist die Koelnmesse GmbH, Konzept, Planung und Realisierung kommen von facts and fiction mit der Adunic AG als Bauherren und der Architektur von Lava Architekten. EVENT PARTNER Autor Andreas Horbelt als Kreativdirektor von facts and fiction fungiert als Kurator der deutschen Expo-Beteiligung.

Die Expo 2020 Dubai findet vom 20. Oktober 2020 bis 10. April 2021 statt.

Andreas Horbelt, Kreativdirektor bei facts and fiction, stellt den Deutschen Pavillon CAMPUS GERMANY vor
Andreas Horbelt, Kreativdirektor bei facts and fiction, stellt den Deutschen Pavillon CAMPUS GERMANY vor (Bild: Deutscher Pavillon EXPO 2020 / Janine Schmitz)

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Weiß man auch schon, welche Agentur für das Programm im Pavillon verantwortlich ist? Herr Horbelt wusste das selber noch nicht.

    Gruß und Dank im Voraus

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