Eventagenturen und die Politik

Die politische Verantwortung der Live-Kommunikation

Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen, Brücken schlagen, Dialoge fördern: Mike Hoeffken, M.A. Medien- und Kommunikationsmanagement bei hartmannvonsiebenthal, weiß genau, was die Live-Kommunikation tun kann, um die Demokratie zu stärken. 

Mike Robin Höffken
Mike Robin Höffken, Medien- und Kommunikationsmanagement bei Hartmannvonsiebenthal (Bild: Privat)

Was kann die Live-Kommunikation tun, um sich für die Demokratie zu engagieren?
Unternehmen können sich engagieren, indem sie unterschiedliche Menschen zusammenbringen und einen Dialog fördern, der die gesellschaftliche Auseinandersetzung vorantreibt und Brücken schlägt. Unternehmen sollten weniger Parteien unterstützen oder politische Standpunkte einnehmen, sondern vielmehr ihre Mittel nutzen, um in der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen und beispielsweise in Form von Corporate Citizenships vorbildhafte Rollen einzunehmen.

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Unterstützen Sie Parteien im Wahlkampf oder politische Organisationen/Ministerien etc. mit Ihrer Arbeit?
Ich bin beruflich noch nicht mit politischen Institutionen in Berührung gekommen. Eine Wahlkampf-Kampagne gegen die eigenen politischen Positionen – und damit auch Werte – stelle ich mir aber spannend vor. Politik und Demokratieförderung sind für mich nicht das Gleiche. Politisches Engagement ist für mich keine Arbeit, sondern Privatsache.

Was bewegt Sie konkret an der gegenwärtigen politischen Lage?
Ich betrachte den Prozess der Meinungsbildung kritisch. Medien spielen meines Erachtens die wichtigste Rolle. Hier sehe ich viele Chancen, aber auch Bedrohungen. Das gilt nicht nur für soziale Netzwerke, sondern auch für klassische Medien. Soziale Netzwerke tragen zu einer wachsenden Heterogenität und Pluralität bei. In vielen Punkten ermöglicht das eine Bereicherung und Stärkung von Minderheiten, die aber auch (m.E.) negative Dynamiken potenzieren kann.

Gleichzeitig schmelzen viele klassische Medien zu einer Einheitsmeinung zusammen, wodurch Pluralismus in der Medienlandschaft schrumpft. Dazu werden die Grenzen zwischen intersubjektiver und subjektiver Lebensrealität immer schwerer erkennbar: Was ist wahr, was ist Populismus? Hier spielt natürlich neben der Konzentration auch die Kommerzialisierung von Medien eine wichtige Rolle – wie man am Paradebeispiel USA erkennen kann (dort werden 90% des Marktes von fünf privaten Konzernen kontrolliert).

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