Kolumne

Die Event-Zora: „We’ll MEET, don’t know where, don’t know when …“

Wie gehen der Kanzlerinnen-Podcast und das Durchführen von Messen und Events miteinander einher? Die Event-Zora im Herbstblues.

Die Event-Zora

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Mich hat der Herbstblues erwischt. Die Wechseljahre können es noch nicht sein. Ich träume seltsam. Letzte Nacht war ich eine Kampfpilotenbraut eines Spitfire-Piloten der Royal Airforce. Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Johnny Depp und dem Raptor Skin von Fortnite. Es war eine traurige Abschiedsszene im tristen Morgengrauen. Im Hintergrund lief im Radio der sentimentale WWII-Song „We’ll meet again“ in der Version von Johny Cash aus seinem letzten Konzert 2003. Hey, es war ja ein Traum!

Dann wachte ich auf. „Alexa, Spotify“, aber statt meiner fröhlichen Morgen-Playlist lief der Song schon wieder, diesmal in der Version von Frank Sinatra: „Let’s say goodbye with a smile …“ „Alexa, Radio!“, rief ich genervt. Da aber hielt Elisabeth, die Zweite die legendäre Corona-Ansprache. Ich kniete plötzlich vor ihrer Majestät und sie lächelte mich weise an „We will meet again.“ Und dann wachte ich wirklich auf. Mir ging der Video-Podcast von unserer eisernen Kanzlerin nicht aus dem Sinn. „Verzichten Sie auf jede Reise, die nicht wirklich zwingend notwendig ist, auf jede Feier, die nicht wirklich zwingend notwendig ist. Bitte bleiben Sie, wenn immer möglich, zu Hause, an Ihrem Wohnort.“

Ok, das ist jetzt alles etwas wirr. Aber es braucht weder Traumdeuter-App noch Psychoanalyse. Anders als China und Neuseeland mit ihren rigiden Maßnahmen haben wir die Lage nicht so im Griff, dass Messen und Events wirklich wieder möglich sind. Statt strikter Quarantäne tanzen wir im Park besoffen Polonaise, statt zeitweiser völliger Abschottung bestehen wir auf Strandzusammenrottung. Die Folge sind undurchdachte Vorschriften wie das Beherbergungsverbot, das dann wieder von Gerichten gekippt wird. Hü und hott, und das für eine Branche, die von Planung lebt. Und der Föderalismus tanzt den Corona-Tango – was gilt jetzt eigentlich noch wo? Dabei soll die Wirtschaft möglichst nicht weiter beschädigt werden, aber in dem „relevant Set“ der Politik kommen wir immer noch nicht wirklich vor. Also richten wir uns wohl schon mal auf einen digitalen Winter mit viel Stoß- und Querlüften ein.

 

Bleibt gesund, werdet keine ZOOMbies. Bis dahin singe ich euch: „We’ll MEET again, don’t know where, don’t know when. But I know, we’ll MEET again some sunny day.“

Eure Event-Zora

 

PS: Auf YouTube findet ihr zum Beispiel Johnny Cash mit dem Song.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ist das „no where“ und „no when“ in der Headline Absicht? An den Englischkenntnissen kann‘s ja nicht liegen, wie man sieht wenn man bis zum Ende liest…

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    1. Liebe Frau Schillinger,

      das nennt man dann wohl einen klassischen Flüchtigkeitsfehler…
      Vielen Dank, dass Sie uns darauf aufmerksam gemacht haben.

      Wir haben den Fehler sofort behoben.

      Beste Grüße aus der Redaktion

      Anna Habenicht

      Auf diesen Kommentar antworten

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