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Nachhaltigkeit

KI als Gamechanger für mehr Nachhaltigkeit auf Events

Im Rahmen des NEO Summit 25 @LEaT con hat Stefan Lohmann am 15. Oktober 2025 in Hamburg ein Panel unter dem Titel „KI für nachhaltige Geschäftsmodelle – Effizienz trifft Innovation“ moderiert. Es wurde deutlich: KI ist längst kein Zukunftsthema mehr. Sie verändert die Veranstaltungswirtschaft hier und jetzt – auch mit Blick auf Nachhaltigkeit.

Stefan Lohmann Panel NEO Summit 25
Stefan Lohmann, Alexandra Tamayo von OntoStory, Julien Le Bas von Jack Morton, Andrea Mathews von Elbgoods (vlnr.) (Bild: Maxi Neßmann)

Im Panel trafen Vertreter:innen von onto[story], Jack Morton – beide Agenturen sind Mitglieder des Netzwerks Nachhaltiger Eventagenturen (NNE) – und Elbgoods – Agentur für digitale Projekte und Kommunikation zusammen. Sie diskutierten, wie sich KI und Nachhaltigkeit gegenseitig beflügeln können.

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Effizienz trifft Verantwortung

Julien Le Bas von Jack Morton machte klar: „Mein Team entwickelt KI-gestützte Tools, die ökologische Auswirkungen von Entscheidungen simulieren – vom Standort bis zum Catering. KI hilft hier, Ressourcen zu sparen und bessere Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig wird sie als Lerninstrument eingesetzt: Der virtuelle Nachhaltigkeits-Agent „Isabela Stun“ begleitet Projekte und sorgt dafür, dass Wissen jederzeit verfügbar bleibt. Sie ist auf alle Themen der Nachhaltigkeit trainiert und mit einer Datenbank für Dienstleister und Produkte – dem Jack Atlas – verknüpft. So bietet sie in jeder Projektphase konkrete Unterstützung und Orientierung. Unser Ziel ist es, nachhaltige Praktiken im großen Maßstab umzusetzen, indem wir zur richtigen Zeit die richtigen Informationen bereitstellen – um fundierte und bewusste Entscheidungen zu ermöglichen.“

Auch Andrea Matthews von Elbgoods sieht in KI keinen Ersatz für Menschen, sondern „einen Verstärker für bessere Entscheidungen“. Ihr Team entwickelt Plattformen, die Anbieter und Planer:innen über Nachhaltigkeitskriterien zusammenbringen – zum Beispiel bei der Suche nach regionalen Caterern oder klimafreundlichen Locations. Der Filter wurde in Zusammenarbeit mit Sustainable Event Solutions entwickelt. KI spart repetitive Arbeit, erhöht die Datenqualität und schafft damit auch neue Geschäftsmodelle. Matthews: „Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus – sie verstärken sich gegenseitig. Dadurch fördern wir gezielt Anbieter, die Verantwortung übernehmen und machen damit nachhaltige Entscheidungen einfacher.“

„KI spart bei uns Kosten, weil sie repetitive Aufgaben übernimmt. Beispiele dafür sind etwa bei der Datenpflege oder Content-Erstellung. Aber viel wichtiger ist: sie schafft neue Chancen. Zum Beispiel können wir durch semantische KI-Suche Planer besser verstehen und erhöhen dadurch die Relevanz, die Zufriedenheit und letztlich auch die Buchungsrate“, führt Matthews weiter aus.

„Und genau das ist der Punkt, an dem Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sich nicht widersprechen, sondern gegenseitig stärken, oder?“, fragt Moderator Stefan Lohmann.

Langfristig entstehen demnach komplett neue Modelle. So zum Beispiel:

Plattformübergreifende Datenpools, um CO₂-Fußabdrücke von Events zu berechnen. Dynamische Preisgestaltung basierend auf Nachhaltigkeitswerten. Und Agenten, die künftig ganze nachhaltige Eventkonzepte vorschlagen.

„Das sind Geschäftsmodelle, die nicht nur grün sind, sondern profitabel, eben weil sie Effizienz, Verantwortung und Innovation kombinieren. Ich glaube, der größte Hebel liegt darin, Nachhaltigkeit ins Geschäftsmodell einzubauen und nicht in die Marketingkampagne“, so Lohmann.


Vom Kostenfaktor zum Wachstumstreiber: Nachhaltigkeit als Business-Chance

Stefan Lohmann hat neben dem Panel zusammen mit Anna Habenicht, Head of Plattform & Content LEaT, einen Podcast im MCI Studio auf der LEaT con 25 zum Thema Nachhaltigkeit aufgenommen:


KI als Brücke zwischen Daten, Menschen und Sinn

Weiter zeigte Alexandra Tamayo von onto[story], wie KI zu einem verbindenden Element wird: als interaktiver Content, als Avatar oder Guide im Event selbst. Ihr KI Avatar Fabby führt Besucher:innen durch die Welt der Kreislaufwirtschaft – persönlich, mehrsprachig und datenbasiert. Tamayo betonte: „KI darf kein Lärmverstärker sein. Sie soll Orientierung geben, Wissen übersetzen und Menschen befähigen, nachhaltiger zu handeln.“

Fazit

Doch KI ist nicht per se nachhaltig. Der Energie- und Wasserverbrauch vieler Rechenzentren ist enorm. Wenn KI dabei helfen soll die Veranstaltungswirtschaft zukunftsfähig zu machen, müssen nachhaltige Rechenzentren, Cloud- und Datenlösungen zum Standard werden.

„KI kann zum Motor der Transformation werden – wenn wir sie verantwortungsvoll einsetzen. Sie ermöglicht neue Geschäftsmodelle, senkt Emissionen und schafft Transparenz. Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind keine Gegensätze, sondern die Basis für eine resiliente, kreative und zukunftsfähige Eventbranche“, schließt Lohmann

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