Produktlaunch-Events

Grosse Show oder echter Mehrwert?

Muss ein Produktlaunch- Event heutzutage immer spektakulärer sein – oder ist weniger manchmal mehr? Wir haben Branchen-Expert:innen gefragt, was einen Launch erfolgreich macht.

Produktlaunch-Events müssen nicht immer größer sein. Es geht um die richtige Wirkung.(Bild: Geberit)

Warum statt Wow-Effekt

Warum statt Wow-Effekt
Nadine Kindler-Ratke, Executive Director Operations Uniplan (Bild: Uniplan)

Ein Produktlaunch muss heute nicht in erster Linie lauter, größer oder spektakulärer sein – sondern relevanter. Entscheidend ist, dass der Mehrwert des neuen Produktes für die Zielgruppe spürbar und erlebbar wird. Nicht der inszenierte Wow-Effekt zählt, sondern das Warum. Die Community will verstehen, was sie davon hat. Eine klare, auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnittene Kommunikation schafft mehr Begeisterung und Bindung als jedes Feuerwerk und darf auch leiser sein. Ein wirklich starkes Produkt braucht keine Überinszenierung.

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Spektakuläre Ergebnisse – auch mit dem Kleinen

Spektakuläre Ergebnisse – auch mit dem Kleinen
Martin Danner, Geschäftsführer trendhouse event marketing (Bild: Ina Zabel)

Wir wollen ein Big Bang Event. So oder ähnlich hören sich oft Briefings an. Aber bei genauerem Hinsehen geht es um viel mehr. Weniger Konfettikanone, dafür umso mehr Information und Emotion. Was macht das Produkt anders, ist es vielleicht sogar ein Gamechanger? Wie sieht die Go-To-Market-Strategie aus, wie passt das Produkt in die Unternehmenshistorie, ins bestehende Line-up und in das Narrativ der Marke? Welche neuen Kundenpotentiale lassen sich so erschließen? Unsere Kunden wollen von uns Antworten auf diese Aufgabenstellungen und unsere Formate liefern dafür starke Lösungen. Weniger oder mehr? Diese Frage stellt sich dann gar nicht. Es geht um Emotion und Inhalt, die wir auf intelligente Art und Weise verknüpfen. Inspirierende Locations, das Einbringen von Kundenperspektiven, ein oft spielerisches verständlich machen von Strategien und Potentialen, kumuliert in besonderen Momenten. So kann, und muss, auch das Kleine am Ende spektakuläre Ergebnisse erzielen.


Wertschätzung statt Spektakel

Wertschätzung statt Spektakel
Thomas Brückle, Bereichsleiter Marketing Geberit (Bild: Geberit)

Der Kunde schenkt uns das Wertvollste, das er hat – oder eben gerade auch nicht: Seine Zeit. Selbst in der Baubranche haben sich Events etabliert. Der Kunde hat die Qual der Wahl. Wie also den Kunden für den eigenen Event begeistern? Die einfache und zugleich schwierige Antwort lautet: Wertschätzung. Info zu Produktfeatures? Selbstredend, aber kurz. Zum Anfassen und Selbstmachen? Unbedingt. Aber es sind gerade die kleinen Dinge. Die Art des Caterings, wenn Handwerker hungrig von der Baustelle kommen: bodenständig und Hauptsache satt. Die Fotobox mit dem Geberit Phönix und der begleitende Graffiti-Workshop, um das gemeinsam Erlebte mit Kollegen oder einfach nur Freunden zu teilen. Oder das Stück echter Schweizer Schokolade für den Nachhauseweg – oder gerne auch die Liebste zuhause.

Der Beweis: Die Geberit NahDran Tour. Der Name Programm: nah dran am Kunden – und seinen Bedürfnissen. Und: Wertschätzung sollte gerade nicht spektakulär sein, da sie sich sonst möglicherweise konterkariert.


Purpose konsequent denken

Purpose konsequent denken
Stephanie Günther, Consultant Digitalization & Sustainability Vok Dams (Bild: Vok Dams)

Um den Unterschied zu machen, muss ein Produktlaunch heute nicht größer oder lauter sein, sondern vor allem relevanter. CMOs wollen konkrete Ergebnisse, nicht nur Buzz. Aufmerksamkeit allein reicht dabei nicht mehr. Es geht darum, Events zu kreieren, die wirtschaftlich, gesellschaftlich und ökologisch Wirkung erzeugen. Nachhaltigkeit ist in diesem Zusammenhang kein Pflichtprogramm, sondern ein entscheidender und kreativer Hebel: Wer Purpose konsequent denkt, inszeniert Events, die Haltung zeigen und Menschen bewegen. Das Wow entsteht nicht mehr durch Pyro und Pomp, sondern durch Tiefe, Timing und Verantwortung. Weniger Show, mehr Substanz. Weg vom Spektakel und hin zum Zeichen.


Sinne bewusst und wirkungsvoll ansprechen

Sinne bewusst und wirkungsvoll ansprechen
Jörn Huber, Geschäftsführer ottomisu (Bild: ottomisu)

„Muss ein Produktlaunch-Event heute immer spektakulärer sein?“ Das hängt davon ab, was mit spektakulär gemeint ist. Wenn damit die ganz große Show mit Wahnsinns-Effekten und überbordenden Inszenierungen gemeint ist, dann nicht unbedingt. Eine Show um der Show willen beeindruckt zwar, bewegt aber nicht unbedingt. Authentisch muss es sein, mit Substanz und Relevanz. Natürlich darf es knallen, wenn das Produkt durch echte Innovationen glänzt. Eine dramaturgisch klug umgesetzte Inszenierung mit klarer Botschaft kommt jedoch auch ohne Lasershow oder LED-Wahnsinn ganz groß raus – wenn sie zu Produkt und Markenimage passt.

Spektakulär ist immer relativ. Was uns als Eventprofis alltäglich erscheint, kann auf das Publikum eine enorme Wirkung haben. Und nicht jede Zielgruppe erwartet das große Feuerwerk. Ganz oft zählen Nähe, Ehrlichkeit oder eine gute Idee deutlich mehr. Es geht also nicht darum, die Sinne maximal zu überreizen, sondern sie bewusst und wirkungsvoll anzusprechen. Oft sind es feine Inszenierungsideen, die tief berühren, überraschen oder zum Mitmachen und Nachdenken einladen und somit nachhaltiger begeistern als jede Pyrotechnik. Entscheidend ist nicht, wie laut es knallt – sondern wie lange es nachhallt. Spektakulär ist eben das, was Menschen berührt – nicht das, was am lautesten ist.


Haptisches Erleben für bleibende Eindrücke

Haptisches Erleben für bleibende Eindrücke
Natalie Driesnack, Geschäftsführerin
format:c live communication
(Bild: Markus Quabach)

Ein spektakuläres Event kann zwar kurzfristig für Aufsehen sorgen, doch die nachhaltige Wirkung hängt oft von der emotionalen Verbindung ab, die zu den Teilnehmern aufgebaut wird. Intimere Veranstaltungen ermöglichen tiefere Gespräche und eine stärkere Bindung zur Marke. Hier können die Gäste direkt mit der Marke interagieren und echte Einblicke in das Produkt erhalten. Ein entscheidender Aspekt ist auch die Produkterfahrung. Haptisches Erleben, je nach Produkt, spielt eine zentrale Rolle. Ob es sich um ein technisches Gadget handelt, das ausprobiert werden kann, oder um ein Lebensmittel, das verkostet wird – die Möglichkeit, das Produkt direkt zu erleben, schafft bleibende Eindrücke.

Ein durchdachtes Konzept, das die Werte der Marke widerspiegelt und die Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt stellt, kann oft mehr bewirken als ein bloßes Spektakel. Höher, schneller, weiter ist nicht der Garant dafür, dass die Produkte in der Erinnerung der Zielgruppe verhaftet bleiben.

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