Kolumne

Die Event-Zora: Advent, Advent, kein Lichtlein brennt. Die Zweite

Die Event-Zora wagt einen Ausblick in die Zukunft und orakelt, was uns nach dem sechsten Lockdown als Eventbranche bevorsteht. Spoiler: Die Aussichten sind bitter.

Die Event-Zora

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Weihnachten 2022. Selbst bei #AlarmstufeRot sind nach dem sechsten Lockdown längst die Lichter ausgegangen. Bei Reisenden aus Grönland wurde gerade die PSI-Variante entdeckt. Die ständige Impfkommission überlegt gerade, worüber sie nachdenkt. Generalin Störtebecker hat die Stelle des Bundessündenbocks aka Leiterin des Krisenstabs angetreten. Zuvor musste General Fritz den Helm nehmen, wie auch sein Vorgänger, der Krisenstabsleiters General Breuer, weil es im Dezember 2021 nicht funktioniert hatte, 30 Millionen Impfdosen in 21 Tagen an Mann, Frau und Kind zu bringen.

Bremen hat den DEXIT vollzogen und ist aus der Bundesrepublik ausgetreten. Wegen der Herdenimmunität in der Hansestadt hat der Premierminister Christian Seidenstücker am Freedom-Day das Ende aller Pandemiemaßnahmen für Bremen und Bremerhaven verkündet. Als Pilotveranstaltung hatte der VDA eine IAA in „Bremen und umzu“ mit neuem Format für den Sommer geplant, da König Markus von Franken, Ober- und Niederbayern die pandemische Notlage in seinem Gottesstaat auf absehbare Zeit nicht in den Griff bekommt. Um ganz Sachsen wurde eine Mauer gebaut, damit erzgebirgische Corona-Zombies ihr Land nicht verlassen können. Sie hatten im Frühjahr ’22 mit „Wir sind das Volk“-Rufen den dortigen Ministerpräsidenten abgesetzt. Die Messe Leipzig hatte in Frankfurt Asyl beantragt, aber dann wegen der dort geltenden 1G+++ -Maßnahmen die Flucht über die Weser angetreten und in Bremen persönlich den Asylantrag gestellt.

Was hat das alles mit der Live-Kommunikation zu tun? Nichts, zumindest nichts Relevantes, da es unsere Branche nicht mehr geben wird, wenn das so weiter geht. Den veranstaltenden Unternehmen von Events und Messeauftritten wird die Planungsunsicherheit zu groß und als Folge den hunderttausenden Mitarbeiter:innen und Soloselbstständigen die Lage mit Kurzarbeitergeld und Hartz IV – zukünftig Bürgergeld – zu prekär. Immerhin wird so dann der Pflegenotstand behoben und wir brauchen nicht mehr in Brasilien oder dem Kosovo die Menschen abzuwerben. Die Caterer liefern Essen auf Rädern, die Roadies rollen Rollstühle statt Flightcases durch die Gegend und die Kreativen erzählen dementen Senior:innen von längst vergangenen Pitches zum Einschlafen. Und abends stehen wir alle auf dem Balkon und klatschen.

Mir reicht es wirklich für dieses Jahr. Ich bewerbe mich bei Gernot Hassknecht als Redenschreiberin!

 

Eure zornige Event-Zora

Kommentar zu diesem Artikel

  1. haha…. genial 🙂 Wenn´s dann nicht so traurig wäre! Das oben geschilderte Szenario, was die Veranstaltungswirtschaft angeht, habe ich bereits im 3. Quartal letztes Jahr vorausgesehen, als die Kollegen(innen) ihre Tourneen und Live-Events schon zum Zweiten Mal auf 6 Monate später verschoben haben. Inzwischen wurden die geplanten Termine zum 4. Mal verschoben… wohin? In ein “Nichts” mit 25% Zuschauerbelegung der Locations und dies wiederum deckt weder die Kosten noch kommt Freude bei den wenigen Zuschauern auf. Denn unser Kerngeschäft ist das Vermitteln und Platzieren von Entertainment !

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