Interaktivität mit Rhythmus & Groove

Interaktive Trommel-Events mit Drum Conversation

Im Mai 2004 wurde Drum Conversation gegründet und sorgt seit dieser Zeit in der Event-Branche für Furore. Die Verbindung von musikalischer Leidenschaft, mitreißendem Entertainment und direkter Kommunikation bildet die Faszination, die auf Trommel-Events, Trommel-Workshops, Corporate Events oder auch Teambildungsveranstaltungen von Drum Conversation geboten wird. EVENT PARTNER sprach mit den beiden Gründern Uwe Grohn und Ismael Seck.

DRUM CONVERSATION in (Inter-)Aktion (Bild: Drum Conversation)

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Zwei Trommler begegnen sich, finden sofort den Draht zueinander und haben eine zündende Idee: so oder ähnlich? Wie fing es mit Drum Conversation an?

Uwe Grohn: Also ganz so schnell ging es nicht… Ich war damals 19, spielte Drums und kam von einer musikalischen Bildungs- und „Inspirationsreise“ aus Kuba zurück – natürlich im völligen Trommelfieber. Ich sah einen Zeitungsartikel von Ismael, der in Frankfurt am Main regelmäßig Kurse für afrikanische Perkussion und Rhythmen anbot, und ging schon eine Woche später in seine Trommelstunde. Wir waren uns von Beginn an sehr vertraut und spielten außerhalb des Unterrichts eine Session nach der anderen – er mit der Djembe und ich an den Drums. Nach und nach entwickelten sich eine Freundschaft und der Wunsch, ein Percussion-Ensemble zu gründen bzw. eine Art interaktive Trommelshow zu entwickeln.

Die interaktive Show Drum Conversation ging an den Start…

Grohn: Ja. Wir stellten uns eine Show vor, bei der wir leihweise Trommeln im Publikum verteilen und so das Publikum selbst in Musiker verwandeln! Denn so etwas gab es zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch nicht. Die Idee von „Drum Conversation“ war geboren.

Ismael Seck: Es folgten erste Trommellieferungen aus dem Senegal, die wir am Flughafen an den Rampen im Cargo-Bereich zwischen großen Lkw mit einem alten kleinen VW-Bus bei Schneefall entgegengenommen haben und erste Auftritte…

Was ist der Spirit Eurer Performance?

Seck: Oh, das würde ich ja lieber einen Workshop-Teilnehmer beantworten lassen… Was wir jedenfalls immer wieder glücklich zu hören bekommen (auch nun im 15. Jahr) ist, dass man unsere echte Spielfreude und Leidenschaft spürt.

Grohn: Ismael stammt aus einer traditionsreichen Familie, die Griots, die im Senegal so etwas wie Kulturbotschafter waren. Er beherrscht die uralte „Trommelsprache“ und ist ein großartiger Entertainer. Ismael ist Rhythmus und gemeinsam verkörpern wir auf der Bühne das, worum es beim Musizieren und Trommeln auch geht: Musik verbindet Menschen unterschiedlicher Kulturen und Länder spielerisch miteinander. Also genau das, was wir heute weltweit vor allem in internationalen oder international tätigen Unternehmen sehen. Auch wenn dieser Aspekt der interkulturellen Kommunikation nicht bei jedem Auftritt im Vordergrund steht, so schwingt er doch immer positiv mit. Immerhin ist Drum Conversation ja kein Franchiseunternehmen, sondern ein deutsch-senegalesisches „Start-up“ und ein gemeinsamer Erfolg!

Das heißt, die Interaktion stand und steht bei Euren Performances oben an.

Seck: Absolut! Wir werden zwar immer wieder gefragt, ob wir auch nicht-interaktive Percussion-Events machen. Natürlich können wir das, aber da gibt es ganz wunderbare Ensembles wie zum Beispiel „Power Percussion“ aus München, die sich darauf spezialisiert haben. Oft wünschen sich z.B. die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines „Teambuilding mit Musik“-Workshops, wie wir dieses Modul nennen, ein Solo bzw. eine kurze Vorführung von uns – diesen Wunsch erfüllen wir dann gerne spontan, oder wir starten z.B. im Rahmen einer Gala oder Weihnachtsfeier mit einer kurzen (nicht-interaktiven) Percussions-Show als Intro, bevor dann die Interaktion mit unserem Publikum beginnt.

Aktive Tagungspause mit DRUM CONVERSATION (Bild: Drum Conversation)

Wann merkt Ihr, dass der berühmte Funke überspringt?

Grohn: Nun, auch hier wirkt der Drum-Conversation-Spirit. Üblicherweise springt der Funke schon in den ersten Sekunden über. Einmal sagte eine Kundin in der Schweiz: „Ismael, du hast das schönste Lachen der Welt…“ Ismaels Lachen wirkt so herrlich ansteckend, dass sogar morgens einem verkaterten Tagungsgast von der Party am Vorabend die Mundwinkel in Kürze nach oben schnellen… Zum anderen staunen Drum-Conversation-Teilnehmer vor allem über sich selbst! Jeder erhält ja ganz unmittelbar ein akustisches Feedback und spürt während des Drumming-Events, wie schnell die Gruppe gut und synchron klingt, und dass sie ein aktiver Teil davon sind. Das begeistert, und diese Begeisterung merken wir sofort auf der Bühne, was wiederum Nahrung für unsere Begeisterung ist – ein fruchtbarer Kreislauf also!

Dann dürfte Euch das Zitat gefallen: „Es gibt keine unmusikalischen Menschen. Es gibt nur Menschen, die nie mit Musik in Berührung gekommen sind…“

Grohn: Oh ja, das Zitat gefällt uns sogar sehr gut! Auch in Deutschland begegnen wir oft der Vorstellung, dass uns Deutschen das Rhythmusgefühl fehlt. Ismael sagt: „Das stimmt nicht, sie brauchen nur etwas Starthilfe!“ Ich habe die Überzeugung: Musik ist in jedem Menschen angelegt bzw. sie ist universell für jeden Menschen spürbar – man denke nur an den Herzschlag der eigenen Mutter, den man bereits während der „Menschwerdung“ fühlt und hört! Je nachdem, in welchem kulturellen Kontext man dann aufwächst, wird diese Fähigkeit gefördert, oder eben nicht. Hier kommen dann wir ins Spiel. Denn auch, wenn es sehr lang her ist, dass man mit Musik in Berührung kam, führen wir die Menschen in kürzester Zeit wieder an diese „Quelle“ heran.

Jeder Teilnehmer erhält eine Trommel. Wie stemmt Ihr die logistische Herausforderung bei größeren Veranstaltungen?

Grohn: Wir haben zur Zeit 2.000 Trommeln im Lager, die sich in speziellen, leise rollbaren Event-Trolleys befinden, und haben damit bereits viele Großveranstaltungen gestemmt (u.a. in deutschen Fußballstadien und großen Kongresszentren wie der Mannheimer Rosengarten). Auch auf Schiffe und auf die Zugspitze haben wir unsere Trommeln schon transportiert. Die Logistik hängt dabei immer auch von der Veranstaltungsdramaturgie ab. Manchmal ist es möglich und im Hinblick auf die Agenda sinnvoll, die Trommeln bereits vor Veranstaltungsbeginn in der Location auf (oder unter) den Sitzgelegenheiten zu positionieren. Soll der Trommelevent bis zuletzt eine Überraschung bleiben, z.B. als aktive Tagungspause oder als emotionales Highlight zum Veranstaltungsende, planen wir vorab mit unseren Ansprechpartnern und Kunden, wie viel Manpower benötigt wird, um die Trommeln zügig zu verteilen. Auch eine Vorbesichtigung der Location kann hilfreich und notwendig sein.

Seck: Im Übrigen gibt es Veranstaltungsformate, bei denen man auf das Verteilen der Trommeln verzichten möchte, oder wo sie thematisch weniger passen. Hierfür bieten wir musikalische Alternativen wie zum Beispiel einen Body Percussion-Event, bei dem wir das Publikum durch rhythmisches Klatschen und Schnipsen etc. aktiv in die Performance einbinden. Oder es können auch auf Wunsch andere, kleinere Percussion-Instrumente verteilt werden: Shaker, Klatschstangen oder Boomwhacker, was die Logistik erleichtert. Auf Grund des beeindruckenden Klangs und der Vielseitigkeit ist jedoch die Trommel unsere Empfehlung für die meisten Veranstaltungen.

Wohl organisiert: Bereitstellung des Set-up im Rahmen einer Tagung (Bild: Drum Conversation)

Variabilität ist Trumpf – vom Solo-Trommler bis zur Trommelgruppe in Orchesterstärke könnt Ihr alles anbieten…

Grohn und Seck: …das können wir, das tun wir, und das tun wir mit großer Freude.

 

Drum Conversation ist im Mai 2018 ins 15. Jahr gestartet – wenn Ihr die zurückliegenden Jahre Revue passieren lasst, was bildeten für Euch die persönlichen Highlights?

Grohn: Für Ismael war es wohl die Präsentation des neuen James Bond Autos (Aston Martin) in Katar. Nach einem Auftritt am Nürburgring erhielten wir spontan die Anfrage einer internationalen Agentur, diese Präsentation zu gestalten und wurden daraufhin sofort nach Katar eingeflogen. Für mich war es die konzeptionelle Entwicklung eines Trainingsbestandteils für die CSI-Roadshow (Customer Satisfaction Index) von Daimler, bei der wir alle 50.000 Mercedes Benz Mitarbeiter in Deutschland zum Trommeln gebracht haben. Einige konkrete (Veranstaltungs-)Highlights kann man sich auch auf unserer gerade neu entstandenen Homepage anschauen!

Die Interaktion wird vorbereitet: Warming-up der Gala-Teilnehmer (Bild: Drum Conversation)

Ein Blick auf die kommenden 15 Jahre: Wie wird sich Drum Conversation in den nächsten Jahren in der Event-Branche aufstellen?

Seck: Wir werden weiter unserer Intuition folgen und wollen uns treu bleiben. Keine Experimente… Wir fangen nicht an, mit Bestecken zu trommeln oder Mundtrommeln zu verteilen.

Grohn: Eher können wir uns vorstellen, dass wir den Bereich der Keynotes und Vorträge weiter ausbauen. Denn wir haben so viel interessante Menschen während unserer Drum Events kennengelernt, so viel über Prinzipien der Zusammenarbeit, Veränderungsprozesse in Unternehmen (neue Unternehmenskulturen) und Aspekte der Kommunikation erfahren, dass wir davon gerne etwas weitergeben möchten. Sicher wird die Trommel als das älteste Kommunikationsinstrument der Welt dabei stets eine wichtige Rolle spielen und uns weiter begleiten.

Uwe, Ismael, danke fürs Interview.

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